Postmoderne Geschichte(n): Zur Wechselwirkung zweier Epochen im zeitgenössischen englischen Roman, John Fowles The French Lieutenant's Woman und Antonia Susan Byatts Possession
Autor: | Manuela Knetsch |
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EAN: | 9783638156745 |
eBook Format: | PDF/ePUB |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 28.11.2002 |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Antonia Byatts Epochen Fowles French Geschichte(n) John Lieutenant Possession Postmoderne Roman Susan Wechselwirkung Woman |
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Magisterarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Anglistik - Komparatistik, Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Neuphilologische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Die postmoderne Literatur lädt ein zu Spritztouren: ,,Wunderschöne Antike' oder ,,Romantische Literatur in drei Tagen'. Für die Anspruchsvolleren hat sie auch Bildungsreisen ,,zu den Entstehungsstätten der Semiotik' oder ,,quer durch die viktorianische Literatur' im Programm. So wie die Kulturdenkmäler für den Tourismus gerettet werden, rettet die Postmoderne die Mythen der Moderne für den Bestsellermarkt, [...].Wie Fliegen in Bernstein, so tot und so schön sind die Worte der postmodernen Literatur, denn sie hält es mit allem Erstarrten: Ihr Rohmaterial holt sie sich vom Friedhof der europäischen Kultur und baut es zu Monstern zusammen, die zwar nicht so recht lebendig werden wollen, geschminkt und parfümiert aber immerhin vergessen lassen, daß sie bereits in den Zustand der Verwesung übergehen. Karin Fleischanderls polemische Charakterisierung verweist hier bereits - wenn auch sehr überspitzt - auf die Problematik der Konzeption und Rezeption von Literatur im Zeitalter der sogenannten ,,Postmoderne' (als Epochenbezeichnung ohnehin umstritten und schwierig zu definieren). Den Autoren ,,postmoderner Literatur'3 wird häufig zum Vorwurf gemacht, sie arrangierten - da vermeintlich nichts Neues mehr hervorgebracht werden könne - literaturgeschichtliche Fragmente zu an sich belanglosen und oberflächlichen Trivialtexten. Richtig ist: Als Resultat aus den soziokulturellen Rahmenbedingungen der Postmoderne, welche die europäische und amerikanische Literatur seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts beeinflussen, erfreut sich die literarische Tradition in Form von Mythen oder formalen und inhaltlichen historischen Bezügen gegenwärtig großer Beliebtheit. Gerade in der englischen Literatur finden sich in den letzten Jahrzehnten zahllose innovative, von der Kritik und dem breiten Lesepublikum gleichermaßen anerkannte Werke mit mehr oder weniger postmodernistischen Charakteristika. Dabei fällt jedoch durchaus auf - wie auch Fleischanderl erwähnt -, daß die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und insbesondere mit der viktorianischen Epoche eine entscheidende Rolle in der zeitgenössischen Literatur zu spielen scheint. Ansgar Nünning schreibt 1998 über die Entwicklung des historischen Romanes in Großbritannien: Im englischen Roman der Gegenwart sind eine solch prononcierte Hinwendung zur Geschichte und Reflexion über Grundprobleme historischer Sinnbildung zu verzeichnen, dass man mit Fug und Recht von einer Renaissance des historischen Romans sprechen kann.