Potemkinsche Dörfer der Idylle

Dörfliche Idylle oder Trugbild?
Ländliche Landschaften stellen die Ur-Topographie des Idyllischen dar, die Idylle selbst hat aber kaum eine Mimesis des realen Landlebens zum Ziel. Vielmehr hängt es vom historischen und sozialen Kontext ab, wie viel Dörflichkeit die Idylle als Genre und als Denkbild verträgt: von den Prozessen der Urbanisierung und Globalisierung, von politischer Ideologisierung dörflicher Gemeinschaften oder aber von Konzepten eines guten Lebens. Die Beiträger_innen des Bandes befragen das paradoxe Verhältnis von Idylle und Dorf in der Literatur aus einer komparatistischen ost-westeuropäischen Perspektive.
Mit Beiträgen u.a. von Werner Nell, Marcus Twellmann, Alina Molisak und Alhierd Bacharevic.



Yaraslava Ananka ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt »Das Dorf als Imaginationsraum und Experimentierfeld im östlichen Europa (postsozialistische Dörfer)« an der Universität Potsdam, gefördert von der Volkswagenstiftung. Ihre Forschungsschwerpunkte sind russische Emigration der 1920er Jahre in Deutschland, belarussische Gegenwartslyrik sowie polnisch-ostslavische Kultur- und Literaturbeziehungen.
Magdalena Marszalek ist Professorin für Slavische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität Potsdam. Ihre Forschungsschwerpunkte sind polnische Literatur und Kultur (19-21. Jh.), kulturelle Transformationsprozesse nach 1989, polnisch-jüdische Kulturgeschichte, factual fiction (autobiographisches Schreiben, Zeugnis), postmemoriale Ästhetiken in der Literatur, bildenden Kunst und im Theater sowie Literatur und Geographie. Sie leitet u.a. das Forschungsprojekt »Das Dorf als Imaginationsraum und Experimentierfeld im östlichen Europa (postsozialistische Dörfer)« im Verbundprojekt »Experimentierfeld Dorf«, gefördert von der Volkswagenstiftung.