Power-to-Gas: Modellierung der Energieverwertungspfade und Einflussnahme einer veränderten Strommarktsituation

Den Technologien der Elektrolyse und der Methanisierung von Wasserstoff, welche aktuell unter dem Titel 'Power-to-Gas' in der gesamten Energiewirtschaft diskutiert werden, wird großes Potential zugeschrieben. Einerseits erwartet man, damit erneuerbaren Strom in erneuerbares Gas zu verwandeln und grünen Strom damit speichern zu können. Andererseits möchte man die Power-to-Gas Anlagen zu einem Dienstleister des Stromnetzes machen, der Überangebote - auch bei volatilem Aufkommen - lokal in der Nähe der Erzeuger oder auch überregional über das bestehende Stromleitungsnetz abbauen zu können. Überdies kann der Elektrolysewasserstoff und SNG wieder verstromt werden und damit auch eine positive Netzstütze darstellen. Im Rahmen dieser Studie wurden Energieverwertungspfade erstellt, die versuchen, alle eingangs erwähnten Situationen praxisgerecht abzubilden. Dabei wurde vor allem darauf Wert gelegt, dass bestehende Infrastruktur und Technologien mit einbezogen werden. Als Grundlage für eine wirtschaftliche Betrachtung der Pfade wurden Strombörsepreise aus dem Jahr 2011 herangezogen. Großes ökonomisches Potential von Power-to-Gas liegt in der Entwicklung der Marktpreise hin zu volatilerem Vorkommen und extremeren Preissituationen. Dies wurde durch Variation der Strommarktpreise in Sensitivitätsanalysen abgebildet. Damit kann eine Entwicklung bei veränderten Marktbedingungen der jeweiligen Verwertungspfade abgeschätzt werden.

Dipl.-Ing. Ing. Martin Kirchmayr, B.A. wurde 1985 in Wels geboren. Sein Studium der Europäischen Energiewirtschaft an der Fachhochschule in Kufstein/Tirol schloss der Autor 2009 mit akademischen Grad des Bachelor of Arts in Business ab. Seither ist er beruflich in der Gaswirtschaft tätig. Seine berufliche Expertise umfasst vor allem die Thematik der erneuerbaren Gaswirtschaft. 2013 schloss der Autor nebenberuflich das Studium des Energie- und Umweltmanagement an der Fachhochschule Burgenland mit dem akademischen Grad Dipl.-Ing. ab. Branchenübergreifend beschäftigt sich der Autor mit den Auswirkungen der Erneuerbaren Energien auf bestehende Infrastrukturen.