Prälogisches Denken: Vernunft und Gefühl in schriftlosen Kulturen

Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 1995 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Universität Bern (Studium Generale), Sprache: Deutsch, Abstract: 1871 stellte Edward Tylor bei der Entwicklung des Begriffes 'Animismus' in seinem Werk 'Primitive Kultur' fest, dass der 'primitive Mensch' sich frage, 'what makes the difference between a living body and a dead one, what are those human beings which appear in dreams?' (I., p. 428) und in Beantwortung dieser Frage Seelenkonzeptionen entwickle. Aber nicht nur Seelen bewohtnen den Menschen, manchmal tun dies auch Geister. Und was sind Geister? 'Spirits are simply personified causes' (II., p. 108). In seinem 'Beitrag zu einer Studie über die kollektive Repräsentation des Todes' stellt Hertz 1905 fest, dass die Gemeinschaft den Tod eines ihrer Mitglieder nicht akzeptiere und dass die mit dem Tode verbundenen Riten - kollektive Repräsentationen - nur ein Ausdruck der Trauer seien, dass der/die Verstorbene nun in der Welt der Toten lebe. 'Kollektive Repräsentationen' werden zu einem der Schlüsselbegriffe in Lévy-Bruhls Werk 'Die mentalen Funktionen in primitiven Gesellschaften' von 1910: (1) Sie werden von allen Mitgliedern einer Gemeinschaft geteilt. (2) Sie werden von Generation zu Generation weitergegeben. (3) Sie zwingen sich dem Individuum auf, indem sie in ihm Gefühle wecken wie Respekt, Furcht, Verehrung gegenüber ihrem Objekt. Sie besitzen somit Gemeinsamkeiten mit dem, was bei Durkheim als 'soziale Fakten' bezeichnet wird. [...]

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