Private Präventionen zur Verhinderung von Straftaten

Diplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich BWL - Recht, Note: 1,7, Universität Konstanz, Veranstaltung: Angewandte Mikroökonomie: Law & Economics, Sprache: Deutsch, Abstract: Der 1968 im ¿Journal of Political Economy¿ veröffentlichte, wegweisende Aufsatz ¿Crime and Punishment: An Economic Approach¿ von Ökonom und späterem Nobelpreisträger Gery S. Becker hat auch weitere Ökonomen darin bestärkt die Grenzen der Ökonomie zu durchbrechen und sich dem Feld der Kriminalität zu öffnen (vgl. Entorf, 1998). Mit Beginn der 90er Jahre lässt sich ein zunehmendes Forschungsinteresse an der Bereitstellung privater Sicherheitsvorkehrungen und der damit verbundenen aktiven gesellschaftlichen Beteiligung an der Kriminalitätsbekämpfung beobachten. Traditionelle Ansichten, die Individuen eine passive Rolle zuweisen, werden hinterfragt und reformiert. Im Zentrum vieler Analysen steht das Verhalten von Individuen bei der Wahl privater präventiver Maßnahmen. Was motiviert Individuen private Sicherheitsvorkehrungen bereitzustellen? Woraus resultiert die Abweichung von privatem und gesellschaftlich optimalem Verhalten und wie lässt sich diese korrigieren? Kapitel 3 beschäftigt sich daher mit der Frage, was Individuen dazu veranlasst in private Sicherheitsvorkehrungen zu investieren und dabei Kosten in beachtlicher Höhe auf sich zu nehmen. Dabei sollen Entscheidungsbeeinflussende Motive herausgearbeitet und Reaktionsmöglichkeiten der Individuen auf entsprechende Risikosituationen dargestellt werden. Mit Kapitel 4 folgt eine detaillierte Analyse des Verhaltens von Individuen bei der Wahl des optimalen Präventionsniveaus auf Basis eines Modells von Steven Shavell aus dem Jahre 1991. Shavell greift die Ergebnisse einer früheren Studie von Clotfelter (1978) auf, um diese im Rahmen eines ausführlichen Präventionsmodells mit einzubinden und zu erweitern. Da Individuen dazu neigen, das gesellschaftlich optimale Niveau durch überhöhte bzw. zu geringe Investitionen in private Vorsorgemaßnahmen zu verfehlen (Shavell, 1991), untersucht Kapitel 5 einen Lösungsansatz zur Korrektur der ineffizienten Entscheidungen, mit dem Ziel, Individuen Anreize für die Wahl des gesellschaftlich optimalen Niveaus bieten zu können. Kapitel 6 wirft einen kritischen Blick auf die Ergebnisse der Modelle und hinterfragt die Richtigkeit der getroffenen Annahmen sowie deren Realitätsbezug. Kapitel 7 fasst die Ergebnisse der Arbeit noch mal zusammen, um einen abschließenden Gesamteindruck zu vermitteln.

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