Privatisierte Weiblichkeit

Von der kommunistischen Gleichmacherei zur bürgerlichen Sphärentrennung? Nach 1989 wird die Geschlechterordnung in Polen zu einer Gretchenfrage. Die postsozialistische Identitätssuche zwischen Liberalisierung und Konservatismus, zwischen transnationaler Anbindung und erstarkendem Polentum bringt einen von inneren Widersprüchen geprägten feministischen Diskurs hervor.
Nina Seiler zeigt anhand detailreicher Textanalysen zu Werken feministischer Polonistik der 1990er Jahre theoretische und soziopolitische Anknüpfungspunkte und Divergenzen auf. Der zunehmenden Spaltung der polnischen Gesellschaft wird mittels Konzepten von Intertextualität, Intonation und Ideologem nachgegangen.



Nina Seiler, geb. 1986, ist Slavistin und Kulturwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Polen. Zu ihren Forschungsinteressen zählen die Dynamiken der (post-)sozialistischen polnischen Gesellschaft und Kultur, performative Praktiken von Körper und Geschlecht sowie Prozesse der Wissensgenerierung. Sie verfasste ihre Dissertation im Rahmen des Doktoratsprogramms »Gender Studies« der Universität Zürich und ist in ein Forschungsprojekt zu kommunitären Konzepten in der polnischen Kultur involviert. Sie lebt und arbeitet in Zürich und Warschau.

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