Pro Specie Rara. Eine Dramaturgie der Peripherie

Eine 'Dramaturgie der Peripherie' hat das Theater Chur in den letzten 14 Jahren entwickelt. Es ist ein Beispiel für die Diskussion über 'Theater in der Pro­vinz', zu deren Aufgaben die Programmgestaltung für ein heterogenes und vielsprachiges Publikum gehört. Ute Haferburg und Ann-­Marie Arioli sowie ihr Vorgänger Markus Luchsinger (?) haben eine Programmdramaturgie entwickelt, die zwischen Tradition, Identität und Innovation vermittelt. Sie nutzt das Potenzial einer ästhetisch starken Berg­region (Architektur, bildende Kunst), um ein aktuel­les Theater der Gegenwart mit lokal und global ver­netzten Koproduktionen aufzubauen. Die 'Dramaturgie der Peripherie' stärkt die kul­turelle 'Pro Specie Rara': Das Buch zeigt in Bildern und profunden Texten die bereichernde 'Sorten­vielfalt im Theater' in einer Bergregion, in der drei Landessprachen gesprochen werden, die ein Vier­ländereck ist und eine Vielfalt an Landschaften und Menschen kennt.

Ann-Marie Arioli war von 2010 bis 2017 als Ko­-Direktorin am Theater Chur tätig. Zurzeit ist sie lei­tende Dramaturgin am Theater Kanton Zürich. Ute Haferburg wurde im deutschen Kaiserslautern geboren. In Frankfurt/Main studierte sie Philosophie, Musik- und Theaterwissenschaft. Neben dem Studium absolvierte sie Regiepraktika und -assistenzen, unter anderem an der Frankfurter Oper und beim Hessischen Rundfunk. Sie war am Staatstheater Darmstadt und von 1996 bis 2001 am Theater Basel als Dramaturgin tätig. 2002 wurde Haferburg Gründerin, Ko-Leiterin und Geschäftsführerin des Gare du Nord, dem Bahnhof für Neue Musik in Basel. Danach ging sie als Dramaturgin an die Flämische Oper in Antwerpen. Seit Januar ist Haferburg neue Direktorin am Theater Chur.