Probleme der asymmetrischen Informationsverteilung vor einem Vertragsabschluss und ihre Lösung

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich VWL - Finanzwissenschaft, Note: 1,0, FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Nürnberg früher Fachhochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Seminararbeit untersucht in Bezug auf die Prinzipal-Agent-Beziehung Verhaltensweisen des Prinzipals und des Agenten in einer Austauschbeziehung vor einem Vertragsabschluss. Sie begründet dabei welche Probleme durch die asymmetrische Informationsverteilung vor einem Vertragsabschluss entstehen. Zudem gibt sie Gestaltungsempfehlungen zur Lösung dieser Probleme. Hierfür wurde eine umfassende Literaturrecherche durchgeführt. Herangezogen wurden fundierte Quellen aus Fachliteratur der Universitätsbibliotheken. Arbeitsteilung führt zu höherer Effizienz des Wirtschaftens und ist zudem erforderlich, da allen Akteuren Restriktionen hinsichtlich der eigenen Handlungsmöglichkeiten obliegen. Um alle Aufgaben selbst zu erledigen, fehlt oftmals das Know-How, die finanziellen Mittel und natürlich die Zeit. Zwei oder mehrere Parteien, die in Arbeitsteilung produzieren, werden als Prinzipal und Agent bezeichnet. Der Prinzipal ist eine Person oder Organisation, die eine andere Person oder Organisation, Agent genannt, beauftragt, für sie eine Handlung auszuführen. Eine Prinzipal-Agent-Beziehung tritt in vielen Situationen des täglichen Lebens auf. Beispielsweise bei dem Besuch eines Reisebüros. Der Reiseberater ist der Agent, der vom Kunden, also dem Prinzipal beauftragt wird, eine für ihn passende Reise zu buchen. In dieser Austauschbeziehung sind die Informationen asymmetrisch verteilt. Der besser informierte Reiseberater empfiehlt dem Kunden ein Hotel in bester Lage, mit ausgezeichneter Servicequalität und höchster Weiterempfehlungsquote. Woher weiß nun der Prinzipal, ob diese Kriterien der Wahrheit entsprechen? Er könnte sich selbst über das Hotel informieren, wodurch ihm allerdings zusätzlicher Aufwand entstehen würde. Andererseits könnte er auch davon ausgehen, dass das Reisebüro wahrheitsgemäß im Interesse der Kunden berät, um keine schlechten Bewertungen zu riskieren und um langfristige Kundenbeziehungen aufbauen zu können. Die tatsächlichen Anreize des Reisebüros, welche die Beratung beeinflussen, sind für den Kunden verborgen. Es ist fraglich, ob die Interessen des Reisebüros ¿ des Agenten ¿ sich mit den Interessen des Kunden ¿ des Prinzipals ¿ decken.