Probleme der betrieblichen Interessenvertretung

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 2,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Neuere Theorien der Arbeitsbeziehungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Schnelle Veränderungen von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, hervorgerufen durch verschärfte Konkurrenz aufgrund von Internationalisierung und Globalisierung der Märkte, prägen das heutige Bild der Wirtschaft. Um sich schnell auf diese neuen Rahmenbedingungen einstellen zu können, müssen Betriebe und Unternehmen flexibel sein, um ihr Überleben zu sichern und um Gewinne erzielen zu können. Sehr steif angelegte Unternehmensorganisationen oder Strukturen, führen dabei meist zu einer gewissen Trägheit, weshalb eine schnelles Reagieren auf neue Bedingungen häufig nicht möglich ist. Eine häufiger werdende Managementstrategie bei diesen Unternehmen, ist eine Umstrukturierung des Unternehmens, um konkurrenzfähig zu bleiben. Diese Entwicklung kann daran belegt werden, dass 'seit den achtziger Jahren in der Industriesoziologie verstärkt über Restrukturierungsprozesse auf Unternehmensebene diskutiert wird (vgl. Hurrle u. Hurrle 1995: 149-150). Speziell die Unternehmensvernetzung ist hierbei eine der häufig genannten Formen. Allerdings auch häufig im negativen Sinne, da diese Reorganisationsform oft zu einer Abnahme der Beschäftigtenzahlen in den betroffenen Betrieben führt (vgl. Hurrle u. Hurrle 1995: 150). Neben dem Industriesektor finden diese Restrukturierungsprozesse in Form von Unternehmensvernetzung allerdings auch vermehrt auf dem Dienstleistungssektor statt (vgl. Riess 1995: 134). In dieser Arbeit wird daher untersucht, warum Dienstleistungsunternehmen in den letzten zwei Jahrzehnten häufiger Netzwerkbeziehungen eingegangen sind, wie diese zu Stande kamen und welche Auswirkungen diese Unternehmensvernetzungen auf die Akteure der industriellen Beziehungen haben. Dabei wird der Fokus auf die Prozesse und nicht auf die Strukturen innerhalb einer Netzwerkbeziehung und deren Entstehung gelegt. Als theoretischer Rahmen wird daher in dieser Arbeit ein handlungstheoretischer Ansatz verwendet. Und zwar die Negotiated Order Theory ausgehend von dem Ansatz von Anselm Strauss. Die ausführliche Darstellung der Negotiated Order Theory bildet dabei einen Schwerpunkt, da an der Unternehmensvernetzung bzw. der betrieblichen Interessenvertretung in Unternehmungsnetzwerken untersucht werden soll, ob die NOT eine adäquate Analyse der Untersuchungsgegenstände geben kann. Insbesondere im Hinblick auf einen Wandel der industriellen Beziehungen durch die Reorganisationsform der Unternehmensvernetzung.

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