Probleme und Möglichkeiten von Identitätskonstruktionen in Hanif Kureishis 'The Buddha of Suburbia'

Inhaltsangabe:Einleitung: Hanif Kureishi, zeitgenössischer „Postcolonial Storyteller”, ist Autor von Theaterstücken, Drehbüchern, Romanen, Kurzgeschichten und Essays. The Buddha of Suburbia, der 1990 erschienene erste Roman des Autors, ist typisch für Kureishis Werk in seiner Darstellung individueller Identitätsprozesse, wie sie sich unter den spezifischen Lebensbedingungen im London postmoderner und postkolonialer Zeit vollziehen. In diesem Sinne setzt sich die vorliegende Arbeit aus einer sowohl postmodernen wie auch postkolonialen Perspektive exemplarisch mit den Problemen und Möglichkeiten von Identitätskonstruktionen in The Buddha of Suburbia auseinander. Der Analyse liegt die Annahme einer prozeßhaften, hybriden, rollenbestimmten Identität zugrunde, die vom Individuum nicht autonom, sondern unter Beeinflussung durch das soziale Umfeld ausgebildet wird. Eine grundlegende Aussage der vorliegenden Arbeit ist, daß Kureishi sich nicht darauf beschränkt, Identitätsprozesse von Immigranten und deren Nachkommen darzustellen, denen im allgemeinen Identitätsprobleme zwischen den Kulturen der alten und der neuen Heimat zugeschrieben werden. Im untersuchten Roman wird aufgezeigt, daß die Ausbildung und Entwicklung von Identität für alle Menschen mit Problemen verbunden sein kann, genauso aber Möglichkeiten eröffnet. Der erste Teil dieser Arbeit dient der Erläuterung einiger theoretischer Hintergründe zum Identitätsbegriff. Die hier skizzierten Konzepte entstammen insbesondere dem Bereich der Sozialwissenschaften und fungieren als Instrumente zur literaturwissenschaftlichen Analyse des Romans. Es folgt ein kurzer Abriß über The Buddha of Suburbia. In einem zweiten Teil wird der Roman unter dem Gesichtspunkt der Identität als autobiographischer Bildungsroman postkolonialer und postmoderner Prägung charakterisiert. Ein dritter Teil schließlich beschäftigt sich mit Faktoren und Strategien der Identitätsbildung in Kureishis Roman. Hier wird die Funktion intertextueller Bezüge im Hinblick auf die Identitätsprozesse der Figuren untersucht, um anschließend besonderes Augenmerk auf die Parallelisierung von fiktionalem und sozialem Rollenspiel zu richten. In diesem Zusammenhang wird der Kreisprozeß von Authentizitätsglauben, Stereotypiserung, Erwartungshaltung und Rollenspiel dargestellt, der die Figuren im Prozeß ihrer Identitätsbildung wesentlich beeinflußt. Hier wird einerseits herausgearbeitet, wie Kureishis Figuren aufgrund bestimmter Merkmale in Rollen [...]

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