Produktsicherheit.

Die Eigenschaften moderner Konsumgüter sind für die Konsumenten oft schwer einzuschätzen. Die Folgen sind Qualitätsunsicherheit und fehlerhafte Bewertungen der von den Produkten ausgehenden Gefahren. Informationsprobleme können ein 'Marktversagen' begründen. Von den Autoren ist untersucht worden, ob marktendogene Mechanismen wie der Aufbau von Vertrauen in die Sicherheit der Produkte oder Preissignale die Informationsprobleme lindern können. Es zeigt sich, daß von diesen Mechanismen keine vollständige Korrektur der Fehlallokationen erwartet werden kann. Mit der Produkthaftung steht jedoch ein ergänzendes Instrumentarium zur Verfügung, das Hersteller und Konsumenten zur Vermeidung von Gefahren veranlassen kann. Mit der Analyse der Präventionsfunktion des Haftungsrechts folgen die Autoren einer Strömung in den Wirtschaftswissenschaften (Law and Economics), die Konzepte der Wirtschaftstheorie auf rechtliche Fragestellungen anwendet. Verschiedene haftungsrechtliche Konstruktionen werden hinsichtlich ihrer Präventionswirkungen untersucht. Bei der Frage, ob das Haftungsrecht die Hersteller dabei unterstützen kann, Vertrauen in die Sicherheit ihrer Produkte aufzubauen oder eine Informationsübermittlung durch Preise zu ermöglichen, wird das Zusammenspiel von marktendogenen Mechanismen und Haftungsrecht untersucht. Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei den vom Haftungsrecht generierten Anreizen, die Konsumenten über Gefahren aufzuklären und damit bestehende Informationsasymmetrien abzubauen. Die theoretische Analyse wird auf das Produkthaftungsgesetz und die Arzneimittelhaftung angewendet.