Professionelle Ethik in der Sozialarbeit. Ein Thesenpapier zu Rüdiger Volz

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Hochschule Koblenz (ehem. FH Koblenz) (Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Modul 6b - Ethik in der Sozialen Arbeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Soziale Arbeit als Profession steht heute vor vielfältigen Herausforderungen und ethischen Fragestellungen. Dieses Thesenpapier widmet sich drei zentralen Thesen, die das Spannungsfeld zwischen ökonomischen Erwartungen, Professionalisierung und dem ethischen Anspruch in der Sozialen Arbeit beleuchten. Die Untersuchung zielt darauf ab, kritisch zu reflektieren, wie die Soziale Arbeit in der heutigen Gesellschaft agiert, welche ethischen Grundlagen sie vertritt und welche Auswirkungen dies auf die Praxis hat. Die erste These konfrontiert die Soziale Arbeit mit der Frage, inwieweit sie den ökonomischen Erwartungen an Effektivität und zuverlässigen Problemlösungen, die in der heutigen Gesellschaft vorherrschen, etwas entgegenzusetzen hat. Dabei wird argumentiert, dass die Soziale Arbeit bereits ökonomische Ideale internalisiert hat und in Gefahr steht, ihre ethischen Grundlagen zu vernachlässigen. Die ethische Reflexion in Bezug auf die Praxis der Sozialen Arbeit wird als entscheidend erachtet, um die ethische Kompetenz der Fachkräfte zu fördern. Die zweite These thematisiert die Auswirkungen der Bemühungen der Sozialen Arbeit um Professionalisierung. Hier wird argumentiert, dass die Orientierung an ökonomischen und technologischen Kriterien zu einer Vernachlässigung ethischer Fragestellungen geführt hat. Die Entwicklung einer eigenen Berufsethik wird als notwendig erachtet, um die Bedeutung der Ethik in der Sozialen Arbeit zu betonen und die Profession inhaltlich voranzutreiben. Die dritte These beleuchtet die Bedeutung von Selbstständigkeit und Selbstbestimmung als ethische Ziele in der Sozialen Arbeit. Dabei wird argumentiert, dass diese Werte nur in der Loslösung von der klassischen Subjekt-Objekt-Beziehung in der Praxis umgesetzt werden können. Die Reflexion über das Verständnis von 'Helfen' und die Bedeutung der Subjekthaftigkeit des Klienten werden in den Fokus gerückt, um eine stärkere Orientierung an Selbstbestimmung und Autonomie zu fördern. Die vorliegende Arbeit strebt an, einen Beitrag zur ethischen Diskussion in der Sozialen Arbeit zu leisten und die Bedeutung von ethischen Grundlagen für die Praxis zu betonen. Dabei wird herausgearbeitet, dass die Soziale Arbeit in der Lage ist, ethischen Herausforderungen zu begegnen und die Selbstbestimmung und Autonomie ihrer Klienten zu fördern, ohne die professionelle Verantwortung aus den Augen zu verlieren.