Prosodisches Bootstrapping und seine Grenzen
Autor: | Anonym |
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EAN: | 9783640133253 |
eBook Format: | ePUB/PDF |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 11.08.2008 |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Ansätze Bootstrapping Grenzen Neue Prosodisches Spracherwerbsforschung |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 2,3, Universität Potsdam (Institut für Linguistik), Veranstaltung: Neue Ansätze der Spracherwerbsforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist heute kaum umstritten, [...] dass die Prosodie eine Art Steigbügelfunktion für den
Spracherwerb übernimmt. Man spricht in diesem Zusammenhang vom so genannten prosodic
bootstrapping, d.h. der Fähigkeit, sich an den eigenen (prosodischen) Stiefeln aus dem
metaphorischen Sumpf des Nicht-Beherrschens, z.B. der Grammatik zu ziehen. [...]
Verschiedene Studien konnten aufzeigen, dass sich Kinder [...] ihr (bereits bei der Geburt
teilweise ausgebildetes) Wissen über [...] die Prosodie ihrer Sprache zu Nutze machen, um
einen Einstieg in die Grammatik zu finden. Im Deutschen ist beispielsweise ein dominantes
prosodisches Muster der Trochäus (betonte Silbe/unbetonte Silbe, wie etwa im Wort Apfel).
Das Erkennen dieses Musters hilft den Kleinkindern bei der Identifikation von Wörtern und
Wortbestandteilen - eine wichtige Voraussetzung für den Aufbau einer Lernergrammatik
(Bertschi-Kaufmann et al. 2006). Auch Fernald und McRoberts (1996) beschäftigten sich mit
der Hypothese zum prosodischen Bootstrapping, nach der sich kleine Kinder auf prosodische
Hinweise in der Sprache stützen, um die Syntax zu erkennen und zu erlernen. Wenn die
Grenzen zwischen syntaktischen Konstituenten durch prosodische Merkmale (z.B. Pausen,
Pitchkonturen und Vokallängung) markiert sind, kann diese akustische Zeichensetzung für
den Spracherwerb des Kindes nützlich sein. In dieser Arbeit werden ich das prosodische
Bootstrapping und dessen Grenzen näher betrachten. Zuerst wird im zweiten Abschnitt die
Prosodie in kindgerichteter (KGS) und erwachsenengerichteter Sprache (EGS) betrachtet
(Fernald und McRoberts (1996)). Im dritten Abschnitt wird das prosodische Bootstrapping als
Lösungsmöglichkeit für das Segmentierungs-, Labeling- und Strukturproblem (Gerken
(1996)) dargestellt. Bevor im fünften Abschnitt das Fazit folgt, zeigt eine Studie von Mattys
et al. (1999), dass prosodische Hinweise dominanter sind als phonotaktische und, dass sie in
Kombination auftreten. Fernald und McRoberts (1996) meinen, dass, sofern das Mapping zwischen Syntax und
Prosodie bei KGS ausgeprägter und verlässlicher wäre als bei EGS, die prosodische Struktur
der KGS das Analysieren des Sprachflusses unterstützen könnte. Ihnen ist die Hypothese des
prosodischen Bootstrappings seiner Evidenz jedoch voraus ist.