Prostitution Minderjähriger in Deutschland. Zusammenhang mit Drogenkonsum und Missbrauchserfahrungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Note: 1,5, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Stuttgart, früher: Berufsakademie Stuttgart, Veranstaltung: Probädeutik, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel der vorliegenden Arbeit soll es sein, einige wesentliche Faktoren und Hintergründe der Kinderprostitution in Deutschland freizulegen und diese kritisch zu hinterfragen. Dazu bietet sich die deduktive Vorgehensweise an, bei der die relevanten Arbeitshypothesen anhand von empirischen Materialien verifiziert oder falsifiziert werden. Da der aufgeworfenen Thematik eine Vielzahl von Wissenschaftsbereichen inhärent ist und diese sich somit als äußerst komplex darstellt, werden im Folgenden zwei Hypothesen ins Zentrum der Betrachtungen gestellt: (1) Frühkindliche Missbrauchserfahrungen fördern den Einstieg Minderjähriger in die Prostitution. (2) Zwischen Drogenkonsum und Kinder-/Jugendprostitution besteht ein unmittelbarer Zusammenhang Der gewählte Themenbereich umfasst nur wenig deutschsprachiges Schrifttum, da, wie bereits erwähnt, sich diese Art der Prostitution vornehmlich in den Graubereichen außerhalb der Gesellschaft zeigt. Folglich ist es notwendig, Literatur aus den unterschiedlichsten Fach-bereichen zu konsultieren, sowie Berichte von Betroffenen oder etwaigen Hilfsorganisationen heranzuziehen. Darüber hinaus basieren viele Aussagen im Zusammenhang mit diesem Thema auf Schätzungen und Vermutungen und können je nach Autor variieren. Kinderprostitution verbindet man meist mit Sextourismus in weit entfernten Ländern. Doch es gibt sie auch hier in Deutschland. Wie weit sie konkret verbreitet ist, ist allerdings wenig bekannt und oftmals ist es schwierig, den Betroffenen zu helfen. Gemäß den Schilderungen der ¿Mitternachtsmission¿, einer Dortmunder Hilfsorganisation für Prostituierte, sei etwa jede elfte hilfesuchende Person minderjährig. Einen Kontakt zu den Opfern zu finden gestaltet sich schwierig, denn die Betroffenen wenden sich in den seltensten Fällen an eine Hilfsorganisation.