Prozesse der Machtbildung und Case Management. Kann die Theorie von Heinrich Popitz das Konzept des Case Management beeinflussen oder sogar erweitern?

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Technische Hochschule Köln, ehem. Fachhochschule Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Sozialen Arbeit ist Macht ein Gegenstand, dem sich ein Individuum oftmals, evtl. schon länger, ausgesetzt und wehrlos gegenübersieht. Bei anhaltender Machtlosigkeit wendet sich das Individuum häufig an Professionelle und sucht in der Stellung als KlientIn Hilfe in einer professionellen Beratung und/ oder Begleitung. Die KlientInnen sind ungleichen Machtverhältnissen, z.B. gegenüber Behörden u.a. Instanzen, ausgesetzt. Welche Funktion übernimmt die Soziale Arbeit? Warum wurde ein Individuum KlientIn Sozialer Arbeit? Hat die Soziale Arbeit die Fähigkeit oder sogar die Macht, KlientInnen zu helfen? Besteht dazu überhaupt ein Mandat? Darf in der Sozialen Arbeit von Macht überhaupt die Rede sein? Die Sozialgesetze bilden, nebst weiteren Gesetzen, die Grundlage der Sozialen Arbeit. Diese unterstützt KlientInnen darin, Gesetze zu verstehen und ihre Ansprüche geltend zu machen. Dies erreicht sie durch Beratung oder auch direkte Begleitung zu Terminen. Die Welt der Konzepte und Theorien bietet weitere Ansätze dazu, diese Gedanken zu vertiefen und wirft gleichzeitig Diskurse auf, die sich um die Professionalität und das Mandat der Sozialen Arbeit erheben. Was tun wir, wenn wir KlientInnen dazu verhelfen Rechte in Anspruch nehmen zu können? Üben wir das Mandat der Menschenrechtsprofession aus? Sind wir reine Dienstleister? Sind wir Sozialanwälte? Befähigen wir KlientInnen zu etwas? Nehmen wir ihnen Aufgaben ab, welche zum Lernprozess und zur Lebensbewältigung selbst erlernt werden sollten? Spielen hier Machtverhältnisse eine Rolle? Wenn ja, wie ist dies zu erkennen und welche Auswirkungen hat dies? Um diese Frage zu beantworten, werde ich mich in dieser Arbeit mit den Machttheorien von Heinrich Popitz näher auseinandersetzen und seine Grundformen der Macht sowie seine Stufen von Macht und Herrschaft im Zusammenhang des Konzeptes des Case Management exemplarisch beleuchten und diskutieren. Ziel dieser Arbeit soll es sein beispielhaft eine Verflechtung zwischen der Theorie von Heinrich Popitz und dem Konzept des Case Management herzustellen sowie davon abzuleiten, ob weitere Theorien der Sozialen Arbeit um die Theorie der Machtentwicklung erweitert werden können oder sogar sollten. [...]

Stephan Lason wurde 1983 in Wuppertal geboren. Er besuchte dort bis 2003 die Berufsfachschule und leistete nach seinem Abschluss als Informationstechnischer Assistent 23 Monate freiwilligen Wehrdienst als Fernmelder. In der Jugendarbeit aufgewachsen, übernahm Stephan Lason in seiner Heimatstadt als Jugendlicher erste Jugendgruppen, nachdem er als Helfer mehrere Jugendfreizeiten und Jugendgruppen unterstützte. Seit seinem 15 Lebensjahr leitete er in verschiedenen Gruppen Freizeiten und Ferienangebote. Seit 2010 Bürger der Stadt Köln, hat Stephan Lason zuletzt sein Studium als staatlich anerkannter Sozialarbeiter/ Sozialpädagoge B.A. erfolgreich beendet. Die Schwerpunkte seines Studiums lagen in der Jugend- und Familienarbeit, den Methoden der klientenzentrierten Beratung und des stärkenorientierten Case-Management. Ihm ist es wichtig auch in die politische Arbeit die Dimension der Sozialräume mit einzubeziehen. Weitere inhaltliche Schwerpunkte waren die Hintergründe und Herausforderungen von Migration und Flucht, besonders in der Jugendarbeit. Empowerment, Partizipation und Integration gehörten abschließend ebenfalls zu den Inhalten seines Studiums. Stephan Lason hat seine beruflichen Wurzeln in der Erwachsenen- und Jugend(weiter)bildung, in der Erlebnispädagogik sowie parallel zum Studium in der offenen und stationären Kinder- und Jugendhilfe. Der gute Draht zu Kindern und Jugendlichen und ein offenes Ohr für ihre Sorgen, Probleme und Wünsche sind ihm dabei wichtig. Seine Bachelorthesis schrieb Stephan Lason mit dem Titel 'Neue Eigenständige Jugendpolitik in Köln' in der er das Konzept zur Kinderfreundlichen Kommune in den Mittelpunkt stellt, den Zusammenhang mit anderen Programmen ableitet sowie die verschiedenen Konzepte und Programme, welche Familien, Kinder und Jugendliche betreffen, zusammendenkt und vernetzt. Seine daraus entstandenen Forderungen tragen eine liberale Handschrift und sind die persönlichen Leitmotive, die ihn, neben den bewusst gesetzten Studienschwerpunkten, in seiner politischen Arbeit antreiben.