Prozessorientiertes Schreiben in der Grundschule. Die Eignung von Schreibkonferenzen zur Förderung der Textkompetenz

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Didaktik - Allgemeine Didaktik, Erziehungsziele, Methoden, Note: 1,0, Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Einer Studie zufolge, die im Rahmen des DFG-Projekts KoText den Einfluss von zwei unterschiedlich strukturierten Schreibumgebungen auf die Qualität der Schülertexte untersucht, verweisen diejenigen Texte, welche in einer Schreibkonferenz besprochen wurden, auf eine deutlich bessere Qualität als diese, die mit der Textlupe überarbeitet wurden. Genau an dieses Potential und die bisherigen Befunde im Hinblick auf das Konzept der Schreibkonferenzen gilt es mit der vorliegenden Ausarbeitung anzuknüpfen. Konkret soll die Frage verfolgt werden, ob sich Schreibkonferenzen als Fördermaßnahme zur Entwicklung der Textkompetenz eignen. Die Ergebnisse der DESI-Studie des Schuljahres 2003/04, welche im Auftrag der Kultusministerkonferenz (im Folgenden KMK) die sprachlichen Leistungen in den Fächern Deutsch und Englisch untersucht, zeigen, dass ca. ein Drittel der 11.000 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der neunten Jahrgangsstufe aller Schulformen 'nicht in der Lage [ist], einen verständlichen Text zu schreiben' (Becker-Mrotzek & Böttcher, 2012, S. 64). Für das Verstehen eines Textes essentiell sei nach Berning nämlich das Beachten von Rechtschreibnormen, da nur richtig Geschriebenes auch störungsfrei gelesen werden kann. Dadurch ergibt sich für die schreibende Person ein besonderer Stellenwert der Rechtschreibung, sofern es ihr ein Anliegen ist, sich durch Schrift mitzuteilen und verstanden werden zu wollen. Damit ein Text verstanden werden kann, müssen jedoch auch seine sprachlichen Elemente schlüssig aufeinander bezogen, sowie ausreichend viele Kohäsionsmittel eingesetzt werden. Die Schreibkompetenz ist demnach vorrangig ein Bedingungsgefüge aus Rechtschreibkompetenz und Textkompetenz.