Psychiatriereform in der Bundesrepublik Deutschland

Vor mehr als 50 Jahren wurde in Deutschland eine Psychiatriereform eingeleitet, die aus den vormaligen Anstalten ein gemeindeorientiertes System sozialpsychiatrischer Hilfen formte. Von den Anfängen nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart bettet Christian Reumschüssel-Wienert die Entwicklung der Psychiatrie in die sozioökonomische, politische und kulturelle Entwicklung der Bundesrepublik ein. Eine integrierte Sichtweise berücksichtigt sozialpsychiatrische Diskurse ebenso wie psychiatrie- und behindertenpolitische Aspekte in klinischen- und außerklinischen Kontexten. Es zeigt sich, dass die Sozialpsychiatrie gesellschaftliche Modernisierungsschübe reflektiert und nachholend umsetzt.



Christian Reumschüssel-Wienert, geb. 1952, ist seit vielen Jahren im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für soziale Psychiatrie und gegenwärtig im Aufbau des »Berliner Archiv für Sozialpsychiatrie« engagiert.