Psychische Erkrankungen bei Menschen mit Migrationshintergrund
Autor: | Alina Fischbein |
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EAN: | 9783842803046 |
eBook Format: | |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 30.08.2010 |
Kategorie: | |
Schlagworte: | arbeit belastung erkrankung migrant posttraumatische psychische soziale störung |
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Inhaltsangabe:Einleitung: Zur Wahl des Themas meiner Bachelorarbeit kam ich durch ein Gespräch mit einer anderen Studentin, die mit ihrer Familie nach Deutschland immigrierte. Wir sprachen über unsere Erlebnisse und Erfahrungen in und mit Deutschland. Unter anderem erzählte sie mir die Geschichte einer Migrantenfamilie. Diese Familie hat zwei Kinder. Der ältere Sohn war 18, als die Familie nach Deutschland kam. Er wurde von seiner gewohnten Umgebung, von allem, was ihm wichtig war, losgerissen. Zwei Jahre später konnte er sich hier immer noch nicht zu Recht finden und sich an die neue Umgebung anpassen. Mit 20 hatte er deutliche Anzeichen einer Schizophrenie. Einige Zeit später warf er seinen damals zweijährigen Bruder vom Balkon aus dem neunten Stockwerk eines Hauses. Der Kleine überlebte es wie durch ein Wunder. Der ältere Bruder lebt seitdem in einer Einrichtung für betreutes Wohnen für psychisch Kranke. Diese Geschichte erschütterte mich zutiefst und brachte auf die Überlegungen, ob Migrationsfolgen tatsächlich solch tiefe Spuren in der Psyche eines Menschen hinterlassen können. Falls ja – was kann einen Menschen davor schützen? Warum verläuft bei einigen Menschen der Migrationsprozess erfolgreich und warum können sie vieles in ihrem neuen Leben erreichen, während andere sich in der neuen Umgebung nicht zu Recht finden, sich ‘verloren’ fühlen und ihr Leben noch schlechter ist, als in ihrem Herkunftsland? Das Thema meiner Arbeit geht mir auch deswegen nah, weil ich selbst aus einem anderen Land komme und meine ersten Erlebnisse in Deutschland, als ich hier als Au-pair arbeitete, eher negativ waren. Mit fremder Kultur, anderen Normen, Traditionen und Ansichten konfrontiert, konnte ich sie nicht verstehen und nicht annehmen. Als ich zum zweiten Mal nach Deutschland kam, ging es mir viel besser. Ich hatte einfach Glück, dass diesmal neben mir mein Mann war, der mir half, vieles zu verstehen und zu erklären, und meine Vorurteile zu überwinden. Ich hatte jemanden, mit dem ich meine Erlebnisse und Probleme teilen konnte. Während meines Studiums wurde das Thema psychischer Erkrankungen bei Migranten nicht angesprochen. Daher habe ich mich dazu entschieden, diese Thematik selbständig zu bearbeiten und in den Mittelpunkt meiner Bachelorarbeit zu stellen. Dabei hat sich herausgestellt, dass mittlerweile sehr viel über das Thema geschrieben wurde. Die meisten Autoren betrachten aber die Problematik aus dem medizinischen (psychotherapeutischen) [...]