Psychosoziale Problemfelder im Homeoffice zu Zeiten der Pandemie. Eine Diskussion anhand der Thesen von Byung-Chul Han

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 1,0, Universität Siegen, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, die Bedeutung des Homeoffice in der Coronapandemie darzustellen und die psychosozialen Auswirkungen in Bezug mit den Schutzmaßnahmen der Regierung zu setzen. Es gilt herauszufinden, wie sich Chancen und Risiken von Homeoffice abwägen lassen und demzufolge eine gesunde Gestaltung der Telearbeit abgeleitet werden kann. Hierfür müssen Faktoren herausgearbeitet werden, die sich auf das seelische Wohlbefinden der Mitarbeiter im Homeoffice auswirken. Anhand dieser Faktoren können abschließend mögliche Strategien und Maßnahmen angeführt werden, die die Arbeit von zuhause gesundheitsschonend gestalten. Des Weiteren soll der aktuelle wissenschaftliche Stand zu dem Thema Homeoffice und dessen Bedeutung in der heutigen Arbeitswelt aufgezeigt werden. Dafür wird anhand Byung-Chuls Han Thesen der Müdigkeitsgesellschaft die heutige Leistungsgesellschaft definiert und die Problemfelder der Telearbeit entsprechend eingeordnet. Die zwei spezifischen Forschungsfragen für diese wissenschaftliche Arbeit lauten: Welche psychosozialen Problemfelder entstehen im Homeoffice und wie werden diese durch die Coronapandemie beeinflusst? Und kann Homeoffice in Zukunft gesund gestaltet werden und wenn ja, wie? Die Coronapandemie löst einen Homeoffice-Boom aus. Um eine Infizierung zu vermeiden, arbeiten Beschäftigte teilweise monatelang von zuhause aus. Vor allem die Aspekte der ständigen Erreichbarkeit und der sozialen Isolation verstärken sich zunehmend durch das Arbeiten im Homeoffice. Beide Phänomene können langfristig psychische Erkrankungen hervorrufen und müssen deshalb als risikohaft eingestuft werden. Zugleich profitieren Beschäftigte von flexibler Arbeitszeit. Bedingt kann zudem eine erhöhte Produktivität bei working from home (WFH) festgestellt werden, die von einer ungestörten Arbeitsatmosphäre abhängig ist. Sowohl die negativen als auch die positiven Aspekte lassen sich anhand der Thesen von Byung-Chul Han begründen: Das Individuum strebt nach mehr Leistung und stetiger Selbstoptimierung. Durch dieses Verhalten beutet sich der Arbeitnehmer freiwillig selbst aus. Studienergebnisse belegen die Hypothese. Im Schnitt werden im Homeoffice mehr Überstunden geleistet und die Fehlzeiten sinken. Es müssen demnach Konzepte entwickelt werden, um Homeoffice in Zukunft gesund zu gestalten und Mitarbeiter in ihrer psychischen Gesundheit nicht zu gefährden.

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