Qualität von Verkehrskenngrössen aus Videomessungen

Praktikumsbericht / -arbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Verkehrswissenschaft, Note: 1,7, Universität Kassel (Verkehrsplanung und Verkehrssysteme), Veranstaltung: Projekt II, Sprache: Deutsch, Abstract: Einführung und Ausgangssituation: Die genaue und aktuelle Ermittlung von Verkehrszuständen ist die wesentliche Voraussetzung für eine zuverlässige, d.h. den tatsächlichen Gegebenheiten entsprechende Information und Beeinflussung des Verkehrs. Sie spielt insbesondere bei den kollektiven dynamischen Verkehrsleitsystemen für den Innerortsbereich (verkehrsabhängige Lichtsignalsteuerung) und den Ausserortsbereich (Streckenbeeinflussung, Alternativroutensteuerung) eine entscheidende Rolle. Eine hinreichende Genauigkeit von Messdaten muss neben der Verkehrsbeeinflussung aber auch für verkehrsplanerische Aufgaben ¿ einschliesslich der Verkehrsstatistik ¿ gewährleistet sein. Zur Verkehrsdatenerfassung dienen bisher im wesentlichen lokale (ortsfeste) Messstellen, die fast ausschliesslich mit in der Fahrbahn eingelassenen Induktivschleifendetektoren ausgerüstet sind. Diese Messtechnik liefert lokale, nach Fahrspuren getrennte mikroskopische und makroskopische Verkehrsdaten: - Geschwindigkeiten - grobe Fahrzeugklassifizierung (Pkw/Lkw) - Zeitlücken - Belegungszeiten - Verkehrsstärke - mittlere lokale Geschwindigkeit - Fahrzeugtyp-Anteile An Bundesfernstrassen werden neue Anlagen zur Streckenbeeinflussung und Alternativroutensteuerung zum Teil alternativ mit Strahlungsfelddetektoren (Radardetektoren oder Infrarotsensoren) ausgestattet. Das Messdatenspektrum ist ähnlich wie bei den Induktivschleifendetektoren. Eine neue Methode zur Erfassung von Verkehrsdaten ist die Videobildverarbeitung. Dabei werden analoge Bilddaten der Kamera digitalisiert. Mit Hilfe von den Induktivschleifendetektoren im Funktionsprinzip ähnlichen virtuellen Sensoren, die auf das Videobild gelegt werden, können Bewegungen von Objekten im Kamerabild über eine Änderung der Grauwerte bezüglich eines Referenzbildes erkannt und ausgewertet werden. Videoerfassungssysteme sind in grösserem Umfang zur Verkehrssteuerung in den USA im Einsatz, in Deutschland ist diese Art der Verkehrsdatenerfassung bislang kaum verbreitet. Ein Vorteil der Verkehrserfassung mit Videotechnik liegt vor allem in der Möglichkeit, einen räumlich begrenzten Strassenabschnitt erfassen zu können. In der Regel ist es bei entsprechender Positionierung und Ausrichtung möglich, mit nur einer Kamera einen bis zu 8-streifigen Querschnitt zu erfassen.