Qualitätskonflikte im Zeitalter der Medienkonvergenz: Das Internetfernsehen

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Multimedia, Internet, neue Technologien, Note: 2,0, Leuphana Universität Lüneburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zuge des kulturellen Wandels und seinen gesellschaftlichen Metaprozessen der Mediati-sierung, Digitalisierung, Globalisierung und Individualisierung hat sich kaum eine andere Me-dienbranche in den letzten fünfundzwanzig Jahren so stark verändert wie das Fernsehen. Vom Start des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in den fünfziger Jahren zum Dualen System heute, vom Schwarz-weiß- zum Farbfernsehen, vom Rundfunk (in seinem technischen Sinne) zum Kabel-, Satelliten- und digitalem Empfang von den Achtzigern bis heute haben sich Empfangsgeräte, Übertragungskanäle und Programme stark verändert - so stark, dass sogar eine Reformation des Rundfunkbegriffs nötig wurde. Die Anzahl von zunächst drei deut-schenlandweiten Programmen (Das Erste, Das Zweite, und die dritten Programme) sind auf mehrere hundert internationale Vollprogramme angestiegen. Die fortschreitende Digitalisie-rung - von der Produktion über die Distribution bis zum Empfang von Fernsehprogrammen, hat insbesondere in den letzten fünf Jahren zu vielgestaltigen Veränderungen in der Fern-sehlandschaft geführt. Insbesondere das Internet hat zu einem Zusammenwachsen der Dis-tributionskanäle verschiedener Medien geführt, wie beim 'Internetfernsehen' zu beobachten war und ist. Die Medienlandschaft befindet sich aktuell in einem Umbruch, in der bisher getrennte Medienbranchen von Telekommunikation, Rundfunk und Internet zunehmend miteinander verschmelzen ('Medienkonvergenz', vgl. Kapitel 3.1). Zwar ist das konventionelle Fernsehen aktuell noch Leitmedium - gerade unter den jüngeren Nutzern (in der Alterskohorte von 14 - 29 Jahren) ist jedoch bereits das Internet Leitmedium. Sie nutzen Computer und Internet inzwischen länger als das Fernsehgerät und dies nicht nur zur Information, sondern auch zur Unterhaltung. Die Konvergenz der Medien macht auf der Produktionsseite eine Neubestimmung der Marktteilnehmer im Kampf um den Kunden nötig, hat zu Vertei-lungskämpfen und einem Wandel der Partizipations- und Organisationsprozesse geführt. Auf der Anbieterseite stehen die traditionellen Rundfunkunternehmen vor der ökonomischen Herausforderung, ihre eigene Leistungsfähigkeit auch dann noch zu erhalten, wenn sich das Publikum anderen Distributionskanälen und Medienangeboten zuwendet. Alte Fern-sehformate müssen in das neue Medium übersetzt werden und die Marktteilnehmer stehen in einem neuen Konkurrenzverhältnis zueinander.