Quantitatives Chancen- und Risikomanagement für Auftragnehmer des Bauhaupt- und Baunebengewerbes

Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Ingenieurwissenschaften - Bauingenieurwesen, Note: 1,3, Technische Universität Berlin (Bauingenieur), Sprache: Deutsch, Abstract: Baukosten sind zu einem bestimmten Zeitpunkt, bei bekannten Qualitäten und Quantitäten beliebig genau approximierbar. Sie bilden dabei eine Gerade auf einem Zeit - Kosten Diagramm. Einzig Änderungen durch den Bauherrn sowie bestimmte eintretende Risiken haben Einfluss auf den Verlauf der Kostenkurve. Wenn man Änderungswünsche des Bauherrn ausblendet (und damit auch sämtliche anderen Änderungen aus Sicht des Arbeitgebers für die er finanziell aufkommen muss) bleiben nur die Risiken, die den Verlauf einer vorbestimmten Kurve ändern können. Es sollte demzufolge immer im Interesse eines Unternehmers sein, die innerhalb seiner Projekte bestehenden und auftretenden Risiken möglichst genau zu kennen. Nur dadurch kann er sein Unternehmen wirtschaftlich führen und langfristig erfolgreich steuern. Diejenigen Unternehmer, die heutzutage im Umfeld eines 'starken Verdrängungs- sowie ruinösen Preiswettbewerb[s]' (Meinen, 2004) immer noch denken, dass eine Betrachtung von Risiken nicht notwendig ist, oder dass 'man den Auftrag bei genauer Risikobetrachtung und wirtschaftlicher Kalkulation' sowieso nicht bekommt, spielen dabei stets mit der Zukunft ihres eigenen Unternehmens. Im Rahmen dieser Arbeit wird der Autor versuchen, ein Risikomanagementsystem für kleinere und mittlere Firmen des Bauhaupt- und Baunebengewerbes zu entwickeln. Dies soll einfach in die Kalkulationsabläufe implementierbar sein, um den Einstieg zu vereinfachen. Außerdem soll das System auf Standardsoftware basieren, um teure Investitionen zu verhindern. Trotzdem soll es eine Aussagefähigkeit besitzen, die den Unternehmer vor teuren Fehlkalkulationen schützt und damit dazu beiträgt, den finanziellen Erfolg der Unternehmung langfristig zu sichern. Das System soll durchaus kein Ersatz für die teuren Systeme der Risikomanager darstellen. Es soll vielmehr die kleineren Unternehmen der Bauwirtschaft an dieses wichtige Thema heranführen und versteht sich als Übergang zwischen einem fehlenden Risikomanagementsystem und einem teuren ganzheitlichem Risikomanagement, wie es vielfach in Banken und Versicherungen und mittlerweile auch teilweise in großen Baufirmen praktiziert wird.