Quo vadis? Die Zukunft der nachhaltigen österreichischen Lebensmittelversorgung

Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Agrarwissenschaften, Note: sehr gut, Joseph Schumpeter Institut, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Lebensmittelbranche hat in den letzten Jahrzehnten einen erheblichen Wandel durchlaufen. Dieser Wandel wird auch zukünftig stattfinden, da Trends, gesellschaftliche Entwicklungen und politische Rahmenbedingungen diese Branche entscheidend beeinflussen. Ziel dieser Arbeit war es Zukunftsperspektiven für die Lebensmittelversorgung zu entwickeln und entsprechende Maßnahmen abzuleiten. Auf Basis eines Literaturstudiums wurde das Konsumentenverhalten im Detail erläutert und ein Überblick über den Status Quo der Lebensmittelbranche gegeben. Der empirische Teil dieser Arbeit gliederte sich in Sekundär- sowie in Primärforschung. Im Rahmen der Sekundärforschung wurden Studien, Berichte sowie Bücher gesichtet und die wichtigsten Entwicklungen der Lebensmittelbranche erörtert. Interessant war die Erkenntnis, dass sich viele Trends oftmals gegenseitig beeinflussen und meist aus den soziodemographischen Entwicklungen entstehen. Mittels Experteninterviews wurde ein Gesamtbild der zukünftigen Lebensmittelversorgung skizziert und Szenarien abgeleitet. Abschließend wurden die umfangreichen Status quo- und Trend-Analysen mit den Erkenntnissen aus den Interviews sowie den praktischen Erfahrungen des Autors kombiniert und strategische Empfehlungen für Politik, NGOs und Wirtschaft gegeben. Zusammengefasst kann festgehalten werden, dass die Lebensmittelversorgung Österreichs rasch auf Trends und Anforderungen reagieren kann; es müssen jedoch entsprechende gesellschafts- und agrarpolitische Maßnahmen gesetzt und Konsumententrends wie Gesundheit, Convenience oder Regionalität verstärkt aufgegriffen werden. Es bedarf u.a. Maßnahmen zur Änderung unserer Ernährungsgewohnheiten, spezielle Programme für Kinder, verpflichtende Vorgaben hinsichtlich regionaler, saisonaler und gesunder Mahlzeiten in Gemeinschaftsverpflegungen, nachvollziehbarere Herkunftsbezeichnungen sowie einer gesteigerten Wertschätzung gegenüber den Lebensmitteln. Aus Sicht der Betriebe sollte verstärkt Augenmerk auf Innovationen und Kooperationen gelegt werden. Weiters muss die Politik erfolgreiche GAP-Verhandlungen führen und eine klimafreundliche Produktion fördern. Alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette (Politik, Landwirtschaft, Verarbeitung, Handel, Gastronomie, Endkonsumenten) sind aufgefordert sich an den Maßnahmen zu beteiligen um eine nachhaltige Lebensmittelversorgung sicherstellen zu können.

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