Quo vadis? Untersuchungen zur Antike im historischen Roman
Autor: | Maibaum, Anja |
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EAN: | 9783656056409 |
Auflage: | 002 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 168 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 17.11.2011 |
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Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 2, Technische Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Der historische Roman gehört zu den epochetypischen Kunstformen des 19. Jahrhunderts, die in ganz Europa ein Massenpublikum ansprach und begeisterte. Von der Geschichtswissenschaft und ihrem steten Streben nach Gelehrsamkeit und Objektivität als unhistorisch gebrandmarkt, bewegt sich der historische Roman in einer Grauzone zwischen Fiktionalität und geschichtlicher Wahrheit. Die vorliegende Dissertation Quo vadis? - Untersuchungen zur Antike im historischen Roman beschäftigt sich mit eben diesem Spannungsverhältnis von Wissenschaft und Kunst, indem es die Funktion und Verwendungsmöglichkeiten der Antike im historischen Roman seit Walter Scott analysiert. Im Zentrum der Arbeit steht die Untersuchung exemplarischer Romane, durch die verschiedene Tendenzen in der Verwendung historischer Stoffe in der Literatur aufgezeigt werden konnten: Felix Dahns Ein Kampf um Rom, Edward Bulwer-Lyttons The Last Days of Pompeii, Robert Harris Pompeii (2003), Lion Feuchtwangers Der falsche Nero, Bertold Brechts Romanfragment Die Geschäfte des Herrn Julius Caesar und schließlich Robert Graves Ich, Claudius, Kaiser und Gott stehen beispielhaft für die zahlreichen historischen Romane, die seit 1814 geschrieben worden sind. Ein eigenes Kapitel erhält der Jesus-Roman, eine Unterart des historischen Romans, der sich mit dem Leben und Wirken Jesu beschäftigt. Am Beispiel Lewis Wallaces Ben-Hur, Henryk Sienkiewicz' Quo vadis?, Dostojewskis Der Idiot und Georg Hauptmanns Der Narr in Christo Emanuel Quint werden wichtige Entwicklungslinien des Jesus-Romans aufgezeit. Die Analyse der historischen Antikenromane hat schließlich gezeigt, dass sich trotz der Heterogenität der Gattung einige Tendenzen und Gemeinsamkeiten feststellen lassen: Geprägt wurden die Entstehung der Romane, die Wahl des Stoffes und die Art seiner Verarbeitung von den politischen Veränderungen, vor allem jedoch von der gesellschaftlichen Entwicklung des Menschen seit dem 19. Jahrhundert. Im Unterschied zum Historiker sucht der Schriftsteller in seinem Werk nicht nach einem objektivem Geschichtsbild, sondern nutzt die Antike zu einem bestimmten Zweck. Ob als Metapher für die Moderne, bloßes Kostüm oder Mittel zur Korrektur der Überlieferung ¿ die Antike bietet als Reservoir literarischer Stoffe eine nahezu unbegrenzte Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten.