Es klafft eine Lücke in der Kindheitsforschung, was ihre randständigen, verdeckten, tabuisierten und scheinbar langweiligen Räume und Bereiche betrifft. Mit rund 70 Begriffen nimmt das Glossar nun diese oft übersehenen »Räume der Kindheit« in den Blick. Gleichsam vorbei an institutionellen Hot Spots der Vergesellschaftung von Kindern verfolgen die Beiträge aus verschiedenen Disziplinen Spuren zu gewöhnlichen, unauffälligen Plätzen des täglichen Lebens. Die aufgesuchten Orte und Räume werden als Chiffren machtpolitisch umkämpfter Schauplätze der Sozialisation ebenso erschlossen wie als situative Erlebnisorte, an denen kindliche Welt-Beziehungen spontan gelebt werden.

Jürgen Hasse (Prof. Dr. rer. nat. habil.), geb. 1949, lehrte von 1993 bis 2014 am Institut für Humangeographie der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. phänomenologische Raumforschung, Mensch-Natur-Verhältnisse und Stadtforschung.Verena Schreiber, geb. 1976, lehrt Humangeographie am Institut für Geographie und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Sie forscht zu Geographien der Kindheit sowie aktuellen Prozessen der Stadtentwicklung.