Rassismus in Kinderbüchern

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 1,0, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Inwiefern zeigt sich Rassismus im Beispiel der Geschichte von ¿Hexe Lilli auf der Jagd nach dem verlorenen Schatz¿ im Hinblick auf textliche Beschreibung und Interaktionsmuster von weißen und schwarzen Menschen? ¿Es tut wohl, den eignen Kummer von einem anderen Menschen formulieren zu lassen. Formulieren ist heilsam.¿ Diese Worte erschienen 1936 im Gedichtband ¿Doktor Kästners Lyrische Hausapotheke¿ des Lyrikers Erich Kästners und werfen die Frage auf, ob Bücher und generell geschriebene Worte tatsächlich praktische Auswirkungen auf das eigene Leben haben können und vielleicht sogar gewisse Einsichten vermitteln können. Lesen bietet die Möglichkeit, sich auf unterschiedlichste Diskurse, Sprechweisen und Stimmen einzulassen und sich damit auch in andere Personen hineinzuversetzen, oder sogar an andere Orte und in andere Zeiten. Lesen bedeutet, kreativ sein zu können und es beflügelt vor allem auch die Fantasie. Darüber hinaus ist allerdings gerade deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur manchmal nicht frei von einer Sprache, die zweifelsfrei Vorurteile gegen bestimmte Personengruppen vermittelt oder abwertende Bilder vor allem in Bezug auf schwarze Menschen erzeugt. Spricht oder liest man heute von ¿Mohrenköpfen¿ oder ¿Negerküssen¿, ist zwar vielen vielleicht bewusst, dass es sich dabei um Wörter mit rassistischer Bedeutung handelt, sie werden dennoch nach wie vor in der Alltagssprache verwendet und oft mit Reaktionen wie ¿das meine ich doch gar nicht sö oder ¿dann darf man doch überhaupt nichts mehr sagen¿ abgehandelt. Ähnlich verhält es sich mit Diskussionen rund um rassistische Sprache in Kinderbüchern unserer Gesellschaft, wo es an vielen Stellen ebenfalls heißt¿ ¿da darf man nicht so empfindlich sein, das hat doch nichts mit Rassismus zu tun¿ und¿ ¿deshalb wird man doch nicht gleich ganze Bücher umschreiben, früher hat man halt so geredet¿.