Raufen und Ringen

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Gesundheit - Sport - Sportarten: Theorie und Praxis, Note: 1, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: Körperliches Gerangel, die Handgreiflichkeit, gehört zum kindlichen Leben. Kämpfen wird grundsätzlich überall zum Thema, wo Kinder sind: in Familien, in Schulen, im freien Raum ihres Kinderlebens. Ringen und Raufen kann sich somit als eine Form des in der Familie und der Gesellschaft akzeptierten lustvollen Körperkontaktes definieren. Wer leise war, muss auch einmal laut sein. Kinder wehren sich gegen die Stilllegung ihrer Sinnlichkeit, die ihnen zu Lernzwecken verordnet wird, indem sie 'ihren Ausflipp' nehmen. Ringen und Raufen wird hier zum Ventil für alles systemimmanente Reglementieren. Ringen und Raufen bedeutet im besten Sinne körperliche Auseinandersetzung ohne Bedrohlichkeit. Kinder sind Unterdrückung und Bedrohung im nach bestimmten Regeln festgelegten 'Kampf' nicht hilflos ausgeliefert. Der 'Kampf' wird durch Regeln sozialisiert. Ringen und Raufen ist damit eine kultivierte, handgreiflich, kämpferische Auseinandersetzung über Bewegungen, in der vom Schlagen und Stoßen abgesehen werden muss. Im Ringen und Raufen erfahren Kinder Bewegung in der Form von z.B. Angreifen, Einklemmen oder sich entziehen. Verständigt wird sich über Flüchten und Standhalten, Fesseln und Freikommen. Erzieherisch bedeutsam ist das Thema, weil man an ihm auf symbolische Weise Grundprobleme des menschlichen Lebens erkennen und seine eigenen Handlungsstrategien dazu erfahren und entwickeln kann. Dies sind Beweggründe für uns, das Ringen und Raufen im Sportunterricht zum Thema zu machen.

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