Raumbezogene qualitative Sozialforschung

Die AutorInnen aus der Humangeographie und Soziologie leisten einen Beitrag zur raumbezogenen qualitativen Sozialforschung, indem sie in kritischer Reflexion auf den spatial turn die soziale Welt erforschen und interpretieren. Einer schlagwortartig vorgebrachten Renaissance des Raumes in den Sozial- und Kulturwissenschaften werden konkrete qualitativ-empirische und theoretisch-konzeptionelle Arbeiten gegenübergestellt, die einen eigenständigen, raumreflektierten Zugang zur Thematik bieten. Die AutorInnen verfolgen zwei Ziele: Zum einen geht es um die Überwindung von 'just-do-it'-Ansätzen in der (raumbezogenen) Methodologie. Zum anderen wird deutlich, dass eine eingehende methodologische Reflexion kein redundanter Aspekt ist oder einen lässlichen Arbeitsschritt darstellt, sondern entscheidender Bestandteil qualitativer Forschungslogik sein muss. Gefordert ist hierfür eine Debatte sowohl über die theoretischen Grundlagen einer solchen Positionierung, als auch die Diskussion ihrer praktischen Umsetzungen in der empirischen Forschung. Die AutorInnen demonstrieren, dass mit 'Raum' qualitativ verfahren werden kann und die Sensibilität hinsichtlich relationaler und praxeologischer Raumbezüge in der qualitativen Sozialforschung gestärkt werden kann.

PD Dr. Eberhard Rothfuß ist wissenschaftlicher Oberassistent am Lehrstuhl für Anthropogeographie der Universität Passau und vertrat bis August 2012 die Professur 'Sozialgeographie und Geographische Entwicklungsforschung' am Geographischen Institut der Universität Bonn.

Dr. Thomas Dörfler ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Georg-August-Universität Göttingen und am Methodenzentrum der Leuphana Universität Lüneburg.

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