Raymond Carver: Eine Studie zum 'minimalen' Wandel in der Grundstimmung seiner Kurzgeschichten ab 'Cathedral'

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Amerikanistik - Literatur, Note: 1,3, Universität Hamburg (IAA), Veranstaltung: Postmoderne/Neorealismus II (Hauptseminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Anhand der Geschichtensammlung Cathedral (1983) lässt sich recht gut zeigen, welchen Wandel Carvers Geschichten insbesondere im Vergleich zu seinem vorigen Buch What We Talk About When We Talk About Love (1981)1 durchgemacht haben. Im späteren Band, Cathedral, sind sowohl Geschichten, die den vertrauten und düsteren Charakter der früheren Kurzgeschichten beibehalten, als auch solche, die sozusagen ein 'neues' positiveres Format aufweisen, das es gilt zu untersuchen. Mit Cathedral hat Carver meines Erachtens eine stilistische Bandbreite erreicht, die weit über den Minimalismus früherer Tage hinausgeht. Diese Arbeit ist zweigeteilt. Sie wird zunächst die Stimmung der Carver-Geschichten generell analysieren und auf die Lebenssituation der Charaktere zurückführen, wobei die Geschichte 'Preservation' näher beleuchtet werden soll, welche ich als exemplarisch für den düsteren Ton und die Passivität der Charaktere in Carvers Geschichten ansehe. Im zweiten Teil wird besagter Wandel Carvers anhand der beiden inhaltsverwandten Geschichten 'The Bath' und 'A Small, Good Thing', die aus unterschiedlichen Schaffensperioden Carvers stammen, näher beleuchtet. Den Anspruch einer 'in depth'-Analyse der genannten Fragestellung kann diese Arbeit nicht erheben, da dies den Rahmen sprengen würde. An vielen Stellen kann deswegen bedauerlicherweise nur an der Oberfläche gekratzt werden. Jedoch ist dieses Thema so ergiebig, dass auch eine unvollständige Analyse, wie die gegenwärtige, bereits zu interessanten Ergebnissen führen wird und eventuell Anstoß für weitere Analysen in diese Richtung geben kann.