Rechnungslegungsänderungsgesetz (RÄG 2014). Der Jahresabschluss im Wandel

Masterarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich BWL - Rechnungswesen, Bilanzierung, Steuern, Note: 1, FHWien der WKW, Veranstaltung: MSc Bilanzbuchhaltung, Sprache: Deutsch, Abstract: Besonders im Einzelabschluss spielt das Unternehmensgesetzbuch noch immer eine bedeutende Rolle für österreichische Unternehmen. Das Rechnungslegungs-Änderungsgesetz 2014 bringt zahlreiche neue Anforderungen für Bilanzersteller/innen und Bilanzadressat/innen. Diese Arbeit vereinfacht den Zugang zur neuen Rechtslage und gibt einen praxisnahen Überblick über die wesentlichen Neugestaltungen. Das Hauptaugenmerk wird dabei auf die beiden Zielsetzungen der Reform, die Modernisierung des Bilanzrechts und die Annäherung der unternehmensrechtlichen Bilanz an die Steuerbilanz, gelegt. Mittels qualitativer Expert/inneninterviews und deren Auswertung wird aufgezeigt, welche Folgen diese Reform für bilanzierende Unternehmen mit sich bringt. Zudem werden die Auswirkungen der Neuregelungen auf interne und externe Stakeholder, in Hinblick auf Informationsgehalt der bevorstehenden Jahresabschlüsse, analysiert. Es wurden acht problemzentrierte, leitfadengestützte Befragungen mit Expert/innen aus dem Bereich der Bilanzersteller/innen und unterschiedlichen Typen von Bilanzadressat/innen geführt. Alle befragten Personen prognostizieren Auswirkungen, der in der Literatur ausgearbeiteten Regelungen, auf das Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der künftigen Abschlüsse. In weiterer Folge werden auch die Kennzahlen der Jahresabschlussanalyse davon betroffen sein. Einzelne Regelungen, wie beispielsweise neu kodifizierte GoB, wurden in der gängigen Bilanzierungspraxis bereits gelebt und haben lediglich eine formale und klarstellende Bedeutung. Die Erhöhung der Schwellenwerte und die neue Definition der Umsatzerlöse können unter Umständen Auswirkungen auf die Größenklasseneinordnung haben. Aufgrund von Umgestaltungen wie der Einschränkung von Ansatz- und Bewertungswahlrechten oder der Streichung von international unüblichen Posten konnte nur zum Teil die gewünschte verbesserte internationale Vergleichbarkeit hergestellt werden. Dennoch wurde die Aussagekraft der Abschlüsse auf nationaler Ebene damit verbessert. Durch die gewonnenen Erkenntnisse der dargelegten Literatur und der empirischen Untersuchung konnten Auswirkungen auf die Informationsfunktion des Jahresabschlusses abgeleitet werden. Auf derartige nicht unwesentliche Konsequenzen für Bilanzadresat/innen unterschiedlicher Zielsetzungen wird in dieser Arbeit ausführlich eingegangen.