Rechtsphilosophie nach 1945.

Statt der abstrakten Definition philosophischer Hauptströmungen scheint es fruchtbarer, die Phasen rechtsphilosophischen Denkens nach 1945 im Kontext der politisch-sozialen, kulturellen und wissenschaftsgeschichtlichen Entwicklung der Bundesrepublik zu betrachten. Dabei geht es nicht um fest umrissene Zeiträume. Doch lassen sich schwerpunktmäßig vier Perioden unterscheiden. Der »Naturrechtsrenaissance« der konservativen Konsolidierung der westdeutschen Gesellschaft folgt in einer Zeit der Reformen und Zukunftsplanungen eine Modernisierungswelle des Rechtsdenkens. Die Krise des Sozialstaats aber bringt gegen alle theoretischen Analysen des Rechts die praktische Philosophie mit ihrem Zentralbegriff der Gerechtigkeit zurück. In der Weltgesellschaft der Globalisierung schließlich beschäftigt sich das wieder vereinte Deutschland mit der Universalisierbarkeit der europäischen Menschenrechte.

Jg. 1934. Studium in Heidelberg, München und Erlangen. 1. und 2. jur. Staatsprüfung. Promotion 1964, Habilitation 1970 in Erlangen. 1976-92 Lehrstuhl für Rechtsphilosophie, Staats- und Verwaltungsrecht Univ. Würzburg. 1989/90 Fellow Wissenschaftskollegs zu Berlin. 1992 bis zur Emeritierung 2002 Inhaber des Lehrstuhls für Öffentl. Recht, Rechts- und Staatsphilosophie der Humboldt-Univ. Berlin, 1992-94 deren Vizepräsident. 1996/97 Fellow Siemens-Stiftung München. Seit 1992 Mitgl. der Bayer. Akad. der Wissenschaften, ab 1993 auch der Berlin-Brandenburgischen Akad., 1996-2004 Vorstandsmitgl. 2001 Ehrenpromotion Goethe-Univ. Frankfurt/M. 2009 Bundesverdienstkreuz 1. Kl.

Weitere Produkte vom selben Autor

Download
PDF
Die Entdeckung der Menschenrechte Hasso Hofmann

19,95 €*
Download
PDF
Download
PDF
Repräsentation. Hasso Hofmann

99,90 €*