Recumbent-Steinkreise und ihre mögliche astronomische Ausrichtung

Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Archäologie, , Sprache: Deutsch, Abstract: In Schottland, in Aberdeenshire, gibt es eine besondere Art von Steinkreisen, die sogenannten Recumbent Stonecircles. Ein querliegender grosser Stein im Kreis mit kleineren Steinen weist vermutlich eine astronomische Ausrichtung auf. Im deutschsprachigen Raum sind sie kaum bekannt und es gibt keine Literatur dazu. Dieser Beitrag soll eine Lücke schliessen und führt in die Welt der Jungsteinzeit, wo schon Sonne, Mond und Sterne beobachtet und ihre Auf- oder Untergangspunkte mit Steinen markiert wurden. Welche Bedeutung hatte der liegende Stein, warum war er gerade an der bestimmten Stelle im Steinkreis hingelegt worden? Welche Bedeutung haben die flankierenden großen stehenden Steine? Wie bei vielen Steinsetzungen ranken sich Mythen und Legenden um diese Steine, doch wurden sie auch mit hoher Präzision wissenschaftlich von Archäologen und Archäoastronomen erforscht. Vor allem beschäftigte sich Ende der 1930er Jahre Alexander Keiller mit den Recumbent Steinkreisen und verfasste dazu Berichte. Keiller beklagt sich in einem Schreiben an die britische archäologische Gesellschaft über den schlechten Zustand der Steinmonumente und machte Vorschläge, wie man die Steinkreise besser vor dem Verfall bewahren könnte. Einer der Recumbent Steinkreise, der in Tomnaverie, war so auseinandergefallen und verstreut, dass Keiller auf die Gefahr der vollkommenen Zerstörung hinwies. Die weiteren Ausgrabungen von Loanhead of Daviot und Old Keig warfen ein neues Licht auf die Chronologie der Bauzeiten und die Interpretation der Bedeutung der Steinkreise. Ebenso wurde die Art und Weise der Präsentation für die Öffentlichkeit verbessert. Alles Ziele, die auch Alexander Keiller im Blick hatte. Die Recumbent-Steinkreise sind in ihrer Art aussergewöhnliche Megalithbauten und sie sind auch aussergewöhnlich, was ihre Nutzung betrifft. Beides zu erschließen, ist nicht einfach, aber durchaus lohnenswert. Es ist ein Blick zurück in die Welt der Astronomiekundigen der Vorzeit und in die Welt der Erbauer der Megalithen.