Reformation auf der Kanzel

Roland M. Lehmann untersucht zunächst die Entwicklung Luthers als Prediger bis 1518 und konzentriert sich dann auf die Predigten, die der Reformator außerhalb Wittenbergs hielt. Von den 99 erhaltenen Reisepredigten werden 45 hinsichtlich ihrer überlieferungsgeschichtlichen, agendarischen, historischen und theologischen Kontexte analysiert und deren Inhalte rekonstruiert. Dabei treten die vielseitigen Facetten seiner Kanzeltätigkeit hervor: Luther als Streitprediger, Missionarsprediger, Umlandsprediger, Hofprediger und weitere mehr. Einige Urteile der Weimarer Ausgabe werden dabei revidiert. So bezweifelt der Autor die gängige Forschungsmeinung, Luthers letztes Kanzelwort sei die 'Vermahnung wider die Juden' gewesen. Überdies wird beschrieben, wie aus einer knappen Predigtmitschrift ein umfangreiches Druckwerk entsteht. Bislang in der Forschung kaum berücksichtigt sind Luthers Kasualpredigten, auf die der Verfasser ausführlich eingeht.

Geboren 1973; Studium der Ev. Theologie und Philosophie in Halle; 2011 Promotion; 2012 Ordination; 2018 Habilitation; seit 2018 Privatdozent; seit 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Friedrich-Schiller-Universität Jena am Lehrstuhl für Kirchengeschichte; 2012-19 Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Naumburg (Saale) am Dom; seit 2020 Wissenschaftlicher Koordinator des Jenaer Forschungsprojektes 'Diskriminierung von Christen in der DDR'.

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Diskriminierung von Christen in der DDR Christopher Spehr, Roland M. Lehmann, Siegfried Hermle, Harry Oelke

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