Reformbewegungen. Kulturpessimismus, Avantgarde, Jugend- und Lebensreformbewegung im späten Kaiserreich

Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,5, Technische Universität Chemnitz (Europäische Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Den gesellschaftlich-kulturellen Hintergrund für die Entstehung der sogenannten ¿Lebensreformbewegung¿ bildete das facettenreiche sozial-, kultur- und mentalitätsgeschichtliche Klima des sogenannten ¿Fin de Siécle¿ seit den 1880er Jahren - der entscheidende Startzeitpunkt in die industrielle Gesellschaft der Moderne. Der technische Fortschritt dieser Zeit, der als bahnbrechend bezeichnet werden kann, ließ ein kräftiges wirtschaftliches Wachstum beginnen, das bis zum 1. Weltkrieg anhielt. Transportmittel sorgten für eine immense Beschleunigung des täglichen Lebens. Die Lebensmittelproduktion stieg dramatisch durch den Einsatz chemischer Düngemittel und die Erfindung der Elektrizität führte zunächst zur Entwicklung der Telegrafie und schließlich zu Licht und Elektromotoren. Deutschland erfuhr einen rasanten Wandel von der Agrar- zur Industriegesellschaft mit all den gesellschaftlichen Veränderungen und Verwerfungen. Es verstärkte sich die ¿Landflucht¿ in die Stadt und schon 1913 arbeiteten fast 38% der Bevölkerung in der Industrie. Durch diese Wanderbewegung lebte schon 1907 fast die Hälfte der Bevölkerung nicht mehr an ihrem Geburtsort. Die positiven Aspekte dieser Entwicklung schlugen sich im stark gestiegenen Lebensstandard und in der Entwicklung des medizinischen Fortschritts wieder. Früher unheilbare Krankheiten konnten nun bekämpft werden, die Operationstechnik revolutionierte sich und die Möglichkeit der individuellen Lebensgestaltung eröffnete sich für weite Kreise der Bevölkerung. Glaube an die Segnungen der Technik und ein ausgeprägter Fortschrittsoptimismus prägten das Stimmungsbild. Diese Entwicklungen hatten allerdings nicht nur positive Konsequenzen für das Leben der Menschen.

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