Reforming Private Antitrust Enforcement in Europe: Between Harmonisation and Regulatory Competition.

Spätestens die Aufdeckung des sog. Bierkartells hat vielen Konsumenten verdeutlicht, dass Preisabsprachen Auswirkungen auf ihr tägliches Leben haben. Die zunehmende Anzahl wettbewerbsverzerrender Praktiken belegt, dass der freie Markt in Europa geschützt werden muss. Der immense volkswirtschaftliche Schaden und die Tatsache, dass die manipulierten, überhöhten Preise regelmäßig an die Verbraucher weitergegeben werden verlangen effektive Lösungen zu deren Bekämpfung. Dabei stellt im Hinblick auf die Geltendmachung von Schadensersatz das Nebeneinander von 28 nur zum Teil harmonisierten Zivilrechtsordnungen die Geschädigten vor fast unüberwindbare Hindernisse. Der Autor hat sich nicht nur der wissenschaftlichen und rechtsvergleichenden Aufarbeitung dieser Probleme an der Schnittstelle von Kartellrecht und internationalem Privatrecht gewidmet, sondern auch zahlreiche Rechtsanwälte von internationalen Sozietäten befragt. Darauf fußend hat er ein neues und in sich geschlossenes System zur Verbesserung des private enforcement von Kartellrecht entwickelt.

Julian Kammin studierte Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt Europa- und Völkerrecht in Kiel und Lyon und absolvierte Praktika in Hamburg, Brüssel und London. Von 2010 bis 2012 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Dr. Florian Becker, LL.M. (Cambridge) an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und arbeitete an dem von der EU-Kommission finanzierten Forschungsprojekt »Reforming the European Civil Justice: The case of cross-border private antitrust law actions«. Von 2013 bis 2015 war er Referendar am Kammergericht Berlin mit Stationen unter anderem in der Rechtsabteilung des Auswärtigen Amtes und bei der Generalstaatsanwaltschaft Berlin. Im Mai 2014 wurde er von der Rechtswissenschaftlichen Fakultät Kiel zum Doktor der Rechte promoviert und erhielt für die Dissertation »Reforming Private Antitrust Enforcement in Europe: Between Harmonisation and Regulatory Competition« den Fakultätspreis 2014 sowie den Förderpreis des Kieler Doctores Iuris e. V. 2015. Seit 2016 ist er Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Köln und dort in der Schwerpunktabteilung zur Vermeidung von Steuerstraftaten tätig.