Reformpädagogik zwischen Re-Education, Bildungsexpansion und Missbrauchsskandal

Mit der lange überfälligen Geschichte der Vereinigung Deutscher Landerziehungsheime liegt erstmals eine Studie vor, welche die im Jahre 2010 bekannt gewordenen Vorkommnisse sexualisierter Gewalt an reformpädagogischen Internaten in ihrer gesamtgesellschaftlichen Dimension verortet.
Am Beispiel der Entwicklung des Privatschulverbandes skizziert das Buch die Verschränkung von individuellen Motivlagen ›bedeutender‹ Vertreter der so genannten Reformpädagogik mit den damit korrespondierenden bildungspolitischen Entwicklungen seit 1945.
Sichtbar werden dadurch prekäre Konstellationen der jüngeren Kulturgeschichte unter dem thematischen Doppelbrennglas des Privatschulwesens und der Reformpädagogik, die bis hinein in die Anfänge der ›Lebensreform‹-Bewegung der vorletzten Jahrhundertwende reichen, ambivalente Abgründe der Kulturpolitik der Weimarer Republik aufnehmen, vor allem aber mit den komplexen Gemengelagen bildungsreformerischer Initiativen der Bonner Republik bzw. der Nachwendegeschichte des vereinigten Deutschlands vertraut machen.

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