Der Komponist Max Reger hat nicht nur manche Zeitgenossen in Nervosität versetzt wie insbesondere die Vertreter der »Münchner Schule« während seines Intermezzos an der hiesigen Akademie der Tonkunst, sondern auch aktuell löst sein Name mitunter Unruhe aus, wenn die Divergenz zwischen dem ohne Weiteres ihm zugebilligten Rang als Vertreter der Jahrhundertwendenmoderne und seiner bis heute dennoch merkwürdig »gebremsten« Rezeption bewusst wird. Um diesem möglichen Auseinanderdriften von entwicklungsgeschichtlicher Bedeutung und ästhetischem Zugang anlässlich Regers 100. Todesjahr 2016 von Neuem zu begegnen, fand an der Hochschule für Musik und Theater München - im Rahmen eines Festivals mit einer vielfältigen Aufführungssequenz - ein musikwissenschaftliches Symposium statt, das Einblicke in sein Werk sowohl aus Perspektive der historischen Musikwissenschaft als auch der Musiktheorie zusammenführte. Gerade die Verknüpfung, aber auch die Gegenüberstellung verschiedener Ansätze zur Ergründung von Regers Musik sollte als innovativer Impuls für deren Verständnis gesetzt werden. Entsprechend bewegen sich die in diesem Band versammelten Beiträge im Spannungsfeld von Text und Kontext und zeigen ein breites Spektrum an Forschungsfragen zu biografischen Verflechtungen, Gattungsbedingungen, Rezeptionsästhetik und Eigenart der kompositorischen Werkstruktur.

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