Regionale Integration in Südostasien

Essay aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,3, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Professur für Europa-Studien), Veranstaltung: Internationale Beziehungen und Sicherheit aus europäischer Perspektive, Sprache: Deutsch, Abstract: Aus der eigenen Erfahrung heraus versucht die Europäische Union (EU) seit dem Ende des Kalten Krieges in ihren Außenbeziehungen, regionale Zusammenarbeit und Integrati-on zu fördern (vgl. Börzel/ Risse 2009: 10). In Europa wird zwischenstaatliche Kooperation in einer geographischen Region als Katalysator für Stabilität, Sicherheit und ökonomisches Wachstum betrachtet. Im Rahmen der Erweiterungs- und Nachbarschaftspolitik versucht die EU, regionale Kooperation zu unterstützen, um ihre direkte Nachbarschaft zu stabilisieren und zu befrieden (vgl. ebd.: 16ff.). Auch in ihren weiterreichenden Außenbeziehungen motiviert die Union regionale Kooperationen zu schaffen bzw. bestehende Verbindungen auszu-bauen und zu vertiefen. Diese Tendenzen lassen sich subsumieren unter dem Ansatz 'new regionalism', der Regionen als widerstandsfähig gegenüber globalen Herausforderungen beschreibt und deren Entstehung, Reaktivierung oder Vertiefung in den letzten zwanzig Jah-ren beobachtet (vgl. Telò 2007: 4). Das interessanteste Pendant zur EU in Asien ist der Verband südostasiatischer Nationen (ASEAN - Association of Southeast Asian Nations), der bereits 1967 gegründet wurde. Aus welchen Gründen kam es in den 1960er-Jahren zu einer regionalen Zusammenarbeit im südostasiatischen Raum? Ziel dieses Essays ist einerseits, die Motivlage der Entwicklung des ASEAN zu beschreiben, auch vor dem Hintergrund der Theorie regionaler Sicherheitskomplexe. Andererseits soll nach der ASEAN-Charta neue institutionelle Design vergleichend mit dem der EU betrachtet werden.