Reise in den Innerkosmos

Die Totale von Los Angeles in der Zukunft. Der Himmel ist nach dem Atomkrieg ewig verdunkelt, allenthalben regnet es, Kraftwerksschlote speien Qualm und Feuer, Blitze entladen sich. Es ist keine Stadt mehr, die man sieht, sondern der Albtraum eines urgewaltigen Molochs. So fremdartig bereits das erste Bild von Blade Runner ist, so irritierend und verstörend geht der Film weiter. Blade Runner ist kein Science-Fiction-Vertreter, der es einem allzu leicht macht. Er fordert einen - bis zum Schluss. Dieses Buch ist eine Reise in den Innerkosmos von Blade Runner - hinein in die inneren Gedanken-, Motiv- und Gefühlswelten der Figuren, die uns im Film oft verborgen bleiben oder rätselnd zurück lassen; in das, was wahr und was falsch ist und was überhaupt Realität genannt werden kann; in die Implikationen der präsentierten Menschheit; in die Vermutungen und Spekulationen, die man in Bezug auf den gesamten Stoff entwickeln kann. Sicherlich ist es nur eine Auswahl der unerschöpflich großen Zahl an Themen, die Blade Runner anreißt, und doch ist es der Versuch, eine Schneise der Deutung zu schlagen...

Julian Wangler ist ein deutscher Medienwissenschaftler und Autor. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter war er für das Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen tätig, arbeitete später am Institut für Demoskopie Allensbach (Umfrage-, Markt- und Meinungsforschung) und ist inzwischen in der allgemeinmedizinischen Versorgungsforschung tätig. Seit jeher ist Julian Wangler leidenschaftlicher Science-Fiction-Fan und (hobby-)schriftstellerisch aktiv. Unter anderem verfasste er gemeinsam mit Christian Humberg das Star Trek-Referenzwerk Maximum Warp: Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten.