Die Vergangenheit ist wie ein fremdes Land, das man bereisen kann. Das Phänomen des Geschichtstourismus hat zwar eine lange Geschichte, aber erst ab dem 19. Jahrhundert boten neue Verkehrsmittel, verbesserte Infrastrukturen und nicht zuletzt auch steigende Einkommen die Voraussetzung dafür, Geschichte als Reiseziel massenmedial zu bewerben und schließlich ein Massenphänomen daraus zu machen. Die Autor/innen dieses Bandes nehmen verschiedene Stationen dieser Entwicklung in den Blick - romantische Reisen, heilige Orte, nationale Stätten, Schlachtfelder, Friedhöfe sowie andere dunkle Orte - und beschreiben, wie Geschichte als touristische Attraktion konstruiert und wahrgenommen wurde.

Daniela Mysliwietz-Fleiß promovierte am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Siegen und ist dort als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Sie beschäftigt sich in ihren Forschungen unter kulturgeschichtlichen Vorzeichen schwerpunktmäßig mit der Geschichte des deutschen Bürgertums, mit der Tourismusgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts sowie mit postindustriellen und urbanen Räumen.