Relational Becoming - mit Anderen werden

In Zeiten gewaltvoller sozialer Ausgrenzungen ist eine kritische Auseinandersetzung mit fixierenden Vorstellungen von »Zugehörigkeit« relevanter denn je - doch bleiben die zentralen Variablen oft unhinterfragt: Wer soll eigentlich Wozu gehören? Kerstin Meißner stellt in ihrer fiktoanalytischen Studie starre Annahmen vom Individuellen und Kollektiven in Frage und konzipiert soziale Zugehörigkeiten als vielfältige relationale Prozesse. Damit schafft sie Raum für die Beweglichkeiten des Sozialen, die sie als »Navigationen des Mit-Seins« erfasst. Das Buch ermöglicht so ein relationales Denken, in dem nicht das Sein, sondern das Werden im Fokus steht. Relational Becoming bedeutet in diesem Sinne: Zugehörig sind wir nicht, zugehörig machen wir uns und zugehörig werden wir gemacht.



Kerstin Meißner, Erziehungswissenschaftlerin, ist Lehrbeauftragte der Allgemeinen Pädagogik an der Universität Bayreuth. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Relationalität, dekoloniale Wissensproduktion und Denormalisierung. Im Zusammendenken von kritischer Wissenschaft, Aktivismus und Kunst sieht sie wichtiges Potenzial, gesellschaftliche Veränderungsprozesse anzuregen. Ihr besonderes Interesse gilt dabei Musik als kultureller Praktik.

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