Religiöses Dogma und die Unsterblichkeit der Seele in Heinrich Heines 'Romanzero'

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Heinrich Heines Romanzero 1851 erschien, war die Erwartungshaltung der Zeitgenossen groß. Das lag unter anderem daran, dass in den vorangegangenen Jahren in Deutschland immer wieder Gerüchte über Heines religiöse Ansichten und seine angebliche Bekehrung die Runde gemacht hatten. Die literarische Öffentlichkeit erhoffte sich von dem neuen Gedichtband Antwort auf die Frage, ob Heine der Alte geblieben sei oder sich die Gerüchte als zutreffend erweisen würden. Auf diese erwartungsvolle Neugier bezog Heine sein Nachwort zum Romanzero. Darin erklärt er, 'zum größten Ärgernis meiner aufgeklärten Freunde', seine Absage an die Hegelianer und 'meine alten Heidengötter'. Er bestätigte seine 'Heimkehr zu Gott', begründete sie damit, dass er in seiner elenden Situation 'nun einen Gott begehrt, der zu helfen vermag' und spricht von der 'Unsterblichkeit der Seele', die ihm 'alsdann mit in den Kauf gegeben' würde. Zugleich betont er jedoch, seine 'religiösen Überzeugungen und Ansichten' seien 'frei geblieben von jeder Kirchlichkeit' und er habe seiner 'Vernunft nicht ganz entsagt'. Die Reaktionen auf den Gedichtband waren heftig und überwiegend ablehnend. Klerikal gesinnte Rezensenten warfen ihm Blasphemie, Unaufrichtigkeit und Koketterie in Fragen der Religion vor. Die 'aufgeklärten Freunde' wiederum störten sich weniger an den vermeintlichen Blasphemien, als an Heines behaupteter Bekehrung und seinen religiösen Äußerungen. Wieder andere waren sich nach der Lektüre des Romanzero und seines Nachwortes uneinig darüber, ob Heine wirklich zum Glauben zurückgekehrt sei oder nicht. Inhalt: 1. Einleitung 2. Gedichtinterpretationen 2.1 Der Apollogott 2.2 Himmelsbräute 2.3 Auferstehung 3. Fazit Literaturverzeichnis