Religion als Lebensfrage, Gott als Lebensantwort? Oder: Die Religion als falsche Übersetzerin

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit sollen die Dramen 'Emilia Galotti' und 'Nathan der Weise' unter den Gesichtspunkten Religion und Gott analysiert werden. Diese beiden facettenreichen Komplexe bilden das Grundgerüst meiner Interpretation. Es sind zwei Themen, die jeder Interpret nach seiner persönlichen Auffassung beleuchtet und sie so seiner Anschauung Untertan werden lässt. Je nach subjektivem Empfinden werden sie anders behandelt und beurteilt. So stellt meine Arbeit nur eine von unzähligen möglichen Interpretationen dar. Im ersten Kapitel des Hauptteils wird Odoardos Entscheidungsprozess sowohl im Generellen als auch mit einem speziellen Einbezug der Themen Religion und Gott behandelt werden. Welche Rolle spielen diese Themen in dieser Entscheidungssituation? In welchem Verhältnis stehen sie zueinander? Im zweiten Kapitel wird der Blick auf das gesamte bürgerliche Trauerspiel gerichtet: Welche Funktion haben Religion und Gott in dessen Gesamtzusammenhang? Im letzten Kapitel des Hauptteils kommt die eigentliche Relevanz des Themas zum Vorschein. Dort werden mittels eines Vergleichs der beiden Dramen zwei sich grundlegend unterscheidende Ansichten hinsichtlich der Themen Religion und Gott ans Licht gebracht und vor allem die unendlich großen Differenzen zwischen diesen beiden Komplexen aufgedeckt werden. Eine letzte kapitelübergreifende und zentrale Frage: Bringt uns das von mir im Folgenden als gelehrte Religion bezeichnete Phänomen Gott näher, setzt es uns zu Gott über oder sorgt es für einen unüberbrückbaren Abgrund zwischen ihm und uns?