Religionspädagogische Arbeit im evangelischen Kindergarten

Kinder wenden sich der Welt, die sie umgibt, mit Neugier und Interesse zu. In ihrem Bestreben, sich ein Bild von der Welt zu machen und in ihr zu agieren, stellen sie häufig existenzielle und religiöse Fragen. Sie haben ein Recht darauf, sich mit diesen Fragen auseinander zu setzen und sind dabei auf gesprächsbereite Menschen in ihrem Umfeld angewiesen. Viele Kinder müssen bereits in ihren ersten Lebensjahren lernen, mit variablen und instabilen Familienbeziehungen, Brüchen und Krisen verschiedener Art umzugehen. Religion kann in diesem Prozess stabilisierend wirken. Die Auseinandersetzung mit religiösen Themen erhält in konfessionell getragenen Kindergärten eine besondere Bedeutung. Die Qualität religionspädagogischer Arbeit und ihre besondere Profilierung sollen wesentliche Kennzeichen evangelischer Kindertagesstätten sein. Eine verantwortliche, zeitgemäße religionspädagogische Praxis ist subjektorientiert und partizipativ zu gestalten. Die Fragen und Interessen des Kindes sind dabei als Ausgangspunkte für religiöse Bildung und Erziehung wahrzunehmen. Wie sich diese Prinzipien praktisch umsetzen lassen, wird an ausgewählten Beispielen deutlich.

Dr. Simone Wustrack ist Diplom-Sozial- und Religionspädagogin.