Religionsphilosophie nach Kant

Kants Verhältnis zur Religionsphilosophie ist von faszinierender Komplexität: Erkenntnistheoretisch ist Gott eine Leerstelle, praktisch hingegen nicht zu vermeiden. Was Gott an normativer Voraussetzbarkeit genommen wird, lässt Kant aus Gründen praktischer Nachhaltigkeit der Vernunft wieder zukommen: Denn die Vernunft muss Sinn ergeben, und dieser Sinn muss auch unter Bedingungen des radikal Bösen gedacht werden können. Diese Gottes-Resonanz in der Stimme der autonomen Vernunft hat die Kant-Forschung nicht wenig irritiert, sagt sie doch aus, dass die Vernunft zum Glauben führt, wenn das Gute nicht nur erkannt, sondern auch das Böse überwunden werden soll. Im Blick auf die Renaissance politischer Theologien und der von vielen begrüßten 'Wiederkehr Gottes' ist eine kritische Relektüre von Kants Religionsphilosophie daher dringend angezeigt. Ausgewiesene Expertinnen und Experten diskutieren deshalb den von Kant aufgezeigten Mehrwert des Glaubens im Kontext seiner hermeneutischen Entstehungsgeschichte und systematischen Anschlussfähigkeit.



Michael Kühnlein ist Dozent für Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt a.M. sowie Lehrbeauftragter für Politische Theorie an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg. 

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