Rentabilität institutioneller Kleinkindbetreuung (0-3 Jahre) in Deutschland

Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 1,7, Universität Duisburg-Essen, Veranstaltung: Diplom, Sprache: Deutsch, Abstract: Die institutionelle Kinderbetreuung für Kinder unter drei Jahren bot schon seit der Entstehung der ersten Krippe eine spannende Thematik für Politik, Wirtschaft und Soziales, doch durch die aktuell angeführte Debatte von der Bundesfamilienministerin (CDU) hat sie ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Das Bundesfamilienministerium plant den Ausbau der Kleinkindbetreuung im erheblichen Maße. Das heißt im Detail, dass eine Verdreifachung der Krippenplätze auf 750.000 Plätze geplant ist. Bis zum Jahr 2013 soll für jedes dritte Kind unter drei Jahren ein Betreuungsplatz bereitgehalten werden, so einigten sich Bund, Länder und Kommunen im April diesen Jahres. Für die (neuen) Bundesländer, die bereits eine Versorgungsquote von den geplanten 35 % vorweisen können, werden Bundeshilfen für die Sanierung und Renovierung ihrer Krippen zur Verfügung stehen. Mit dem Ausbau der Möglichkeiten zur Kleinkinderbetreuung, besonders in den alten Bundesländern, soll die Wahlmöglichkeit für berufstätige Mütter gestärkt werden, gleichzeitig impliziert man damit eine Geburtenzunahme, welche auf Grund des demographischen Wandels in Deutschland eine dringende Notwendigkeit darstellt. Des Weiteren spielt die Erwerbstätigkeit beider Eltern für die finanzielle Situation der Familie eine immer bedeutsamere Rolle. Die Lebenserhaltungskosten steigen, die Inflationsrate nimmt zu und senkt somit das Realeinkommen. Zudem fallen Zuschüsse und übertarifliche Zulagen immer häufiger weg. All dies sind Gründe für die Zunahme der Erwerbsarbeit beider Elternteile. In der Diskussion um den Krippenplatzausbau haben sich zwei maßgeblich unterschiedliche Positionen gebildet. Während beispielsweise der Augsburger Bischof Mixa und Christa Müller (familienpolitische Sprecherin der Linkspartei Saarland) die Pläne der Bundesfamilienministerin kritisieren und behaupten, dass diese Familienpolitik 'schädlich für Kinder und Familien sei und einseitig auf eine Förderung der Erwerbstätigkeit von Müttern mit Kleinkindern fixiert ist' , stärken eigene Parteimitglieder und der Koalitionspartner SPD der Bundesfamilienministerin den Rücken.[...]