Rente, Corona und ich

Genau das will Marianne nicht: als frischgebackene Rentnerin nicht mehr arbeiten. Ihr Beruf als Bankerin war alles, womit sie sich identifizierte. Während des ersten Lockdowns muss sie erkennen, dass alle Versuche, die dritte Lebensphase zu bewältigen, im besten Fall Lückenfüller sind und sie mit ihrem rudimentären Börsen- und Finanzwissen der Eigendynamik der Finanzmärkte nicht gewachsen ist. Sie macht als Anlegerin alles falsch, was man nur falsch machen kann. Diese Erkenntnis verschärft eine existentielle Krise, die sich bereits gegen Ende ihrer Berufstätigkeit abzuzeichnen beginnt und von Insuffizienzgefühlen und Selbstwertverlust geprägt ist. Außerdem erweist sich ihr Seniorenstudium, selbst nur noch auf Literatur und Kunst konzentriert, als nicht sinnstiftend. Ein langer, sehr persönlicher Prozess beginnt.

Marianne Willems, geboren 1954 in Trier, studierte Germanistik und Geschichte für das Lehramt an Gymnasien. Nach dem Abschluss 1984 fand sie aufgrund des Überschusses an LehrerInnen und des damit verhängten Einstellungsstopps keine Anstellung. Sie schulte um und arbeitete bis zum Eintritt in den Ruhestand in einer großen deutschen Bank. Ihr Erfahrungsbericht will Anregung sein, über den Sinn von Arbeit nachzudenken, Lebensarbeitszeit neu zu denken - und er versteht sich teilweise auch als in der Thematik begrenztes Sachbuch zur Geldanlage unter besonderer Berücksichtigung von Hebelprodukten.

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