Repräsentation und Kulturförderung einer fürstlichen Dynastie am Beispiel Heinrichs des Löwen

Essay aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Geschichte - Allgemeines, Note: 1,0, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Proseminar: Fürstendynastien im mittelalterlichen Reich, Sprache: Deutsch, Abstract: Unter Heinrich dem Löwen avancierte Braunschweig zu einem eigenständigen künstlerischen Zentrum. Der Herzog fungierte als Stifter, Auftraggeber, Kulturförderer und Mäzen. Unter ihm blühten Künste wie die Buchmalerei, die Goldschmiedekunst und der Bronzeguss auf. Heinrich profitierte durch sein Engagement, indem die durch ihn geförderte Kunst seine Herrschaft und Macht repräsentierte. Da die Entstehungsumstände des Braunschweiger Burglöwen - dem Bronzedenkmal eines überlebensgroßen Löwen - weitgehend unklar sind, wird dessen symbolischer Gehalt bis heute diskutiert. Der theologische Charakter aller uns überlieferten Zeugnisse von Heinrichs Herrschaft scheint unübersehbar, beim Burglöwen wird dieser in der Diskussion jedoch teilweise vernachlässigt. Im Folgenden soll der Frage nachgegangen werden, wie der Burglöwe in den Zusammenhang von Repräsentation durch Kulturförderung einzuordnen ist und inwiefern die theologische Ebene des Kunstwerks zwar in seiner Genese berücksichtigt wird, in seiner Symbolkraft oder inhaltlichen Bedeutung jedoch vernachlässigt oder unter sekundären Bedeutungsebenen subsumiert wird.

Andreas Raissle studiert Philosophie und Geschichte an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) in Würzburg und ist Stipendiat der Hans-Böckler-Stiftung.