Republikflucht und Folgen für die DDR-Literatur. Ein Vergleich von Christa Wolfs 'Der geteilte Himmel' mit Brigitte Reimanns 'Die Geschwister'

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl Christa Wolf betonte, ihr 'Grundthema' sei 'nicht die Teilung Deutschlands', sondern die Frage 'Wie kommt es, daß Menschen auseinandergehen müssen?' wurde ihre Erzählung 'Der geteilte Himmel' dennoch häufig ausschließlich unter dem gesellschaftspolitischen Gesichtspunkt rezensiert. Auch die Erzählung 'Die Geschwister' von Brigitte Reimann, die im gleichen Jahr wie 'Der geteilte Himmel' erschien, stellte damals eine der bedeutendsten literarischen Umsetzungen des Problems dar. Doch inwiefern gleichen und unterscheiden sich die beiden Erzählungen inhaltlich? Wie kommt es zum Konflikt und der anschließenden Entzweiung und wie gehen die Figuren mit der Trennung um? Um diese Fragen beantworten zu können, soll in einem ersten Schritt herausgearbeitet werden, was die beiden männlichen Protagonisten, Manfred in 'Der geteilte Himmel' und Uli in 'Die Geschwister', zur Flucht in den Westen treibt. Dazu muss zunächst geklärt werden, aus welcher Perspektive die beiden Figuren dargestellt sind. Anschließend sollen Manfred und Uli vergleichend charakterisiert und infolgedessen ihr Werdegang, die Ausbildung und ihre Einstellung zur Arbeit genauer untersucht werden. Auch das Verhältnis zu ihren Eltern und die davon geprägte Einstellung zum Sozialismus und der Partei müssen als mögliche Faktoren für die Entscheidung zur Flucht