Resilienz im Krisenkapitalismus

Ob Klimawandel, Erschöpfung, Armut, Postdemokratie oder säkulare Stagnation: Die Krisenförmigkeit des Gegenwartskapitalismus ist unübersehbar. Mit »Resilienz« wird vor diesem Hintergrund nicht zufällig eine Leitidee populär, die einen originellen Ausweg aus der allgegenwärtigen Multikrise zu bieten scheint. Im Zeichen von Resilienz - verstanden als flexible Widerstandsfähigkeit von Menschen, Organisationen, Systemen oder Umwelt - erscheinen Krisen als neue Normalität und die vorauseilende Anpassung an zukünftige Instabilitäten und Ungewissheiten als leitende Handlungsmaxime.
Stefanie Graefe unterzieht die aktuelle Konjunktur der Resilienz einer kritischen Überprüfung und fragt nach dem Preis, den wir für das Lob der Krisenfestigkeit zahlen müssen.



Stefanie Graefe (PD Dr. phil.), geb. 1966, ist Soziologin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Sie schreibt, lehrt und forscht zu Arbeit und Gesundheit, Biopolitik, Politischer Soziologie und Zeitdiagnose, Subjekttheorie und Qualitativer Sozialforschung.

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